02.10.18 – GfK-Studie

Mittelzentren ziehen Einkäufer an

Es sind keineswegs die Metropolen, in die die meisten Ausgaben im Einzelhandel fließen: Die GfK-Studie zur Einzelhandelszentralität zeigt, dass vor allem Mittelzentren profitieren.

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Vor allem der Einzelhandel bayrischer Mittelzentren profitiert von seiner Anziehungskraft auf das Umland. © GfK

 
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Auch die Einzelhandelskaufkraft der einzelnen Kreise spielt für die Planung im Handel eine große Rolle. © GfK

 

Durchschnittlich 5825 Euro hat jeder Deutsche im Jahr 2018 für Einzelhandelsausgaben zur Verfügung – regional variierend von 7622 Euro im Hochtaunus bis 4862 Euro im Stadtkreis Gelsenkirchen. Diese Kaufkraft fließt aber nicht unbedingt in den Einzelhandel am Wohnort: Neben E-Commerce und Distanzhandel ziehen Standorte mit einem starken Handelsangebot die Käufer an.

In der Studie „GfK Einzelhandelszentralität“ zeigt das Nürnberger Marktforschungsinstitut auf, welche Regionen von Kaufkraftzuflüssen profitieren und wo Kaufkraftabflüsse zu verzeichnen sind. Ein Wert über 100 zeigt dabei den Zufluss an, eine Ziffer unter 100 steht für einen Abfluss.

Zuflüsse können 2018 insgesamt 150 deutsche Kreise verzeichnen. Die Top 10 in der Einzelhandelszentralität sind die gleichen wie im Vorjahr – einzig die Stadtkreise Trier und Passau tauschen ihre Plätze. So ist Trier in diesem Jahr Spitzenreiter mit einer Zentralität von 210,1.

Bayrische Städte vorne dabei

Sieben der Top 10 befinden sich im Bundesland Bayern. Straubing oder Passau dienen beispielsweise als Versorgungszentren für ihr ländliches Umfeld, das im Einzelhandel wenig zu bieten hat. Solche Mittelzentren haben ein großes Einzugsgebiet mit verhältnismäßig gut situierter Klientel – was relativ viel Kaufkraft bedeutet. Weiterhin gehören Würzburg, Schweinfurt, Weiden (Opf.), Zweibrücken, Flensburg, Rosenheim und Hof zu den stärksten Kreisen. Während der Stadtkreis Würzburg Rang drei belegt, bildet allerdings sein Landkreis mit einer Zentralität von 55,5 das Schlusslicht unter allen 401 deutschen Kreisen.

Genauso relevant wie die Zentralität ist für Händler oft auch die Einzelhandelskaufkraft – zum Beispiel für den Bau neuer Handelszentren. So planen etwa Supermärkte ihre Standorte in der Nähe kaufkräftiger Wohnorte. Außerdem kann Werbung so zielgerichteter eingesetzt werden.

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