14.11.25 – Folge eines laufenden Rechtsstreits

Könitz Porzellan: Restrukturierung in Eigenverwaltung

Anfang November 2025 wurde für die Könitz Porzellan GmbH das Hauptverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Als Grund nennt das Unternehmen einen Rechtsstreit mit einem ehemaligen Geschäftspartner in Frankreich.

Koenitz-Porzellan-Ofen-Copyright-Koenitz-Porzellan.jpg

Während des Hauptverfahrens in Eigenverwaltung läuft die Produktion bei Könitz Porzellan „normal weiter“. © Könitz Porzellan

 

Wie Firmensprecher Stefan Suhre auf Anfrage von stil & markt bestätigte, hatte das Amtsgericht Gera bereits am 18. August 2025 dem Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung stattgegeben und das vorläufige Verfahren eröffnet. Hintergrund sei ein Rechtsstreit mit einem ehemaligen Partner, der inzwischen in zweiter Instand verhandelt werde. In erster Instanz habe das Gericht dem früheren Geschäftspartner einen Schadenersatz in sechsstelliger Höhe zugesprochen.

Im Juli wurden im Zuge dieser rechtlichen Auseinandersetzung die Konten der Könitz Porzellan GmbH trotz des laufenden Verfahrens in zweiter Instanz gepfändet. „Wir mussten den Schritt des schutzschirmähnlichen Verfahrens in Eigenverwaltung nach Insolvenzrecht gehen, um das Unternehmen zu schützen und einen Abfluss des Geldes ins Ausland zu verhindern“, so Stefan Suhre.

Operatives Geschäft läuft weiter

Wie der Unternehmenssprecher betont, läuft das operative Geschäft „normal weiter“. Der Becherspezialist fertigt demnach wie gewohnt Produkte für das eigene Markensortiment und den Sonderanfertigungsbereich. Pro Monat können bis zu 300.000 Tassen hergestellt werden. „Unsere Tassen sind von so hoher Qualität, dass sie sich gegen billige Konkurrenz aus China behaupten können.“

Stefan Suhre blickt optimistisch in die Zukunft. Man sei sicher, dass man das laufende Restrukturierungsverfahren erfolgreich im 1. Quartal 2026 abschließen werde.

Die Tradition von Könitz Porzellan reicht bis ins Jahr 1909 zurück. Nach der Wende übernahm Turpin Rosenthal, Sohn des Porzellanunternehmers Philip Rosenthal, den Betrieb. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 120 Mitarbeiter.