22.12.25 – HDE zur Paketabgabe für Billigimporte
Ein erster Schritt ist getan
Der Handelsverband Deutschland (HDE) bewertet die geplante Paketabgabe für Billigimporte als wichtige Maßnahme zur Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs im Online-Handel. Ab Juli 2026 soll jedes in die EU eingeführte Paket mit einem Warenwert bis 150 Euro mit einer Abgabe in Höhe von drei Euro belegt sein.
Seit Jahren drängt der HDE auf konsequente Schritte der EU, um den unfairen Wettbewerb mit Online-Plattformen aus Fernost zu beenden. Nun scheint mit der Paketabgabe eine Lösung gefunden zu sein. „Mit der neuen Paketabgabe für Billigimporte setzt Europa ein klares Zeichen für einen fairen Wettbewerb im Online-Handel, wie es der HDE seit Jahren fordert. Die gemeinsame, europäische Maßnahme zeigt Drittstaatenhändlern, dass sie mit ihren Regelverstößen in der gesamten EU nicht länger durchkommen. Diese Geschlossenheit sendet ein starkes Signal in die Welt“, sagt HDE-Präsident Alexander von Preen.
Entscheidend sei dabei aus Sicht des HDE, dass die Abgabe nur Waren betreffe, die direkt an Endkunden gesendet werden. „Ansonsten könnte die Gebühr die internationalen Einkäufe der heimischen Handelsunternehmen verteuern und so zu neuen Wettbewerbsnachteilen führen“, erklärt Alexander von Preen, der sich mit seinem Verband außerdem weiterhin für eine Abschaffung der Zollfreigrenze von 150 Euro einsetzt. Notwendig sei außerdem die Einführung einer Verpflichtung, Sendungen aus dem Nicht-EU-Ausland bei Import-One-Stop im Vorfeld zu registrieren. „Die neue Paketabgabe ist ein Bekenntnis Europas zu einem fairen Wettbewerb. Sie kann aber nur der Anfang sein. Jetzt müssen rasch weitere Schritte folgen, um Anbieter wie Temu und Shein für die Nichteinhaltung europäischer Gesetze zur Rechenschaft zu ziehen“, betont Alexander von Preen.
Zugleich äußert sich auch der Verband der Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil zur geplanten Paketabgabe und kritisiert sie als zu gering. Präsident Bodo Th. Bölzle sagt: „Um die Paketflut effektiv einzudämmen, benötigen wir eine Gebühr, die wirklich weh tut, von mindestens 30 Euro pro Paket, zusammen mit vielfältigen weiteren Maßnahmen, die einen fairen Markt sichern.“



