15.04.21 – Auma
Hoffnung für Messewirtschaft
Mit Modellprojekten auf regionaler Ebene könnten die ersten deutschen Messen wieder stattfinden – laut Auma gibt es in Europa bereits Beispiele.
Die Messewirtschaft in Europa kommt allmählich in Gang oder erhält zumindest Öffnungsperspektiven, wenn auch vorerst nicht in Deutschland, sondern in den europäischen Nachbarländern: In Spanien hat z. B. eine erste nationale Messe in Madrid unter staatlich definierten Rahmenbedingungen stattgefunden. In Großbritannien ist eine Öffnungsperspektive Richtung Juni festgelegt worden und in den Niederlanden wurden Modellprojekte im Bereich Kongress und bei anderen Veranstaltungsformaten gestartet. Eines der Ziele: auf Basis der gewonnenen Erfahrungen entsprechende Standards für Messen festzulegen.
In Deutschland dagegen haben sich bisher weder die einzelnen Bundesländer noch die regelmäßig tagende Ministerpräsidenten-Konferenz mit der perspektivischen Wiederzulassung von Messen beschäftigt, nachdem die Messewirtschaft Ende Oktober 2020 in den zweiten, immer noch andauernden Lockdown geschickt wurde. Dazu der Geschäftsführer des Auma – Verband der deutschen Messewirtschaft, Jörn Holtmeier: „Es wird höchste Zeit, dass sich die deutsche Politik ernsthaft damit beschäftigt, wie die größte Messewirtschaft Europas, die die meisten weltweit führenden Veranstaltungen organisiert, wieder in Gang kommen soll. Viele dieser Messen sind weltweit bekannte Marken, oft weit über die Branchen-Communities hinaus. Diese Position und die damit verbundene hohe Bedeutung für die deutsche und internationale Wirtschaft darf nicht aufs Spiel gesetzt werden durch einen quasi unbegrenzten Lockdown für die Messebranche“.
Messen mit Einzelhandel gleichstellen
Dass solche Messen mit Teilnehmern aus aller Welt sicherlich nicht in den nächsten Wochen stattfinden werden, steht allein schon aufgrund der zahlreichen Reise-Beschränkungen fest. Jedoch müsse man laut Holtmeier jetzt anfangen, wieder Vertrauen in eine sichere und erfolgreiche Messedurchführung aufzubauen. Regionale und nationale Messen seien dafür der ideale Ausgangspunkt. Sie hätten ein überschaubares Einzugsgebiet und könnten deshalb in die Modellprojekte einbezogen werden, die in einigen Bundesländern bereits gestartet sind.
Verlust in 2020 enorm
Wie stark sich die Pandemie 2020 auf die Messewirtschaft ausgewirkt hat, zeigt die Zahl der Woche des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom 13. April: Im Jahr 2020 setzte die Branche preis- und kalenderbereinigt 56 % weniger um als im Vorkrisenjahr 2019.
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