09.02.23 – GPK-Branche

Wachstumstreiber Gedeckter Tisch

Die GPK-Branche verzeichnete 2022 über alle Bereiche hinweg ein starkes nominales Wachstum. Anlässlich der Ambiente 2023 gab der Handelsverband Koch- und Tischkultur die Zahlen bekannt.

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Freuen sich über das starke Wachstum in der GPK-Branche (v. li.): Christian Haeser, Geschäftsführer Handelsverband Wohnen und Büro, Christina van Dorp, Präsidentin des Handeslverbandes Koch- und Tischkultur, und Referent Oliver Hagemann. © stil & markt

 

Mit 7,65 Mrd. Euro Bruttoumsatz liegt der Gesamtmarkt GPK/ Hausrat 2022 laut des IFH Köln auf extrem hohem Niveau. Somit ist der Jahresumsatz im direkten Vergleich zum Vorjahr um 16,2 % gestiegen. Der Gesamtmarkt der Elektro-Kleingeräte hingegen, von dem nur ein Teil der Küchen- und Haushaltsbranche zugerechnet wird, erfährt in den ersten drei Quartalen 2022 mit einem Marktvolumen über 4,7 Mrd. Euro ein Umsatzminus von 4,8 %. Bei genauer Betrachtung ist die Spannbreite der einzelnen Teilmarktentwicklungen im GPK-Bereich gehörig gespreizt: Verlierer ist das Tonwarensegement mit minus 40,3 %. Demgegenüber steht als starker Kontrast beispielsweise das Segment Bestecke mit einem Plus über 91,3 %.

7-Mrd.-Schallmauer durchbrochen

„Ich freue mich sehr, dass wir die 7-Mrd.-Schallmauer durchbrochen haben. Diese positive Umsatzentwicklung unterstreicht einmal mehr die Relevanz der Home- und Livingbranche bei den deutschen Verbrauchern. Es wird deutlich, dass der Homing-Trend auch 2022 nicht nachgelassen hat. Design, Qualität, Ästhetik und ansprechende Tischkultur sind wichtige Attribute für die Konsumenten. Gerade in krisengebeutelten Zeiten, bekommt das eigene Zuhause einen noch höheren Stellenwert“, erläutert Christina van Dorp, Präsidentin des Handelsverbands Koch- und Tischkultur.

Am besten schnitt in der Marktbeobachtung des IFH Köln der Bereich „Tavola“ mit einem hohen Umsatzplus von 28,9 % und einem Marktvolumen von 1,9 Mrd. Euro ab. Hierzu zählen Tafelgeschirr, Besteck und Gläser. „Domus“ – Wohnaccessoires, Dekoration und Geschenkartikel – folgt ebenfalls mit einem zweistelligen Wachstum über 19,6 %, was einem Volumen von 2,4 Mrd. Euro entspricht. Lediglich die Nachfrage im Bereich „Cucina“ – hierzu zählen Küchenausstattung, Koch-, Brat- und Backgeschirr – fiel 2022 mit 8 % „nur“ einstellig aus. Das Marktvolumen lag in diesem Bereich bei insgesamt 3,36 Mrd. Euro.

Fachhandel bleibt stärkster Distributionskanal

Die positive Grundstimmung der GPK-/Hausratbranche korrespondiert mit der Umsatzentwicklung der GPK-Fachgeschäfte. Hier konnte 2022 ein Zuwachs über 1,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden. Somit ist der stationäre Fachhandel nach wie vor der stärkste Distributionskanal im „GPK/Hausrat“-Bereich. Das Handelsformat der Fachgeschäfte steht für 28 % des Branchenumsatzes, der Möbelhandel für 11 %, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte für 8 %, Lebensmittelhandel und Discounter für 9 %. Der Umsatzanteil von Internet-Pure-Playern wird mit 10 % (- 1,7 %) angegeben. Lediglich 5 % machen die Kauf- und Warenhäuser aus.

Dem Verband zufolge ist anzunehmen, dass generell die Nachfrage nach mittel- und hochpreisigen Qualitätsprodukten stabiler bleiben wird als nach günstigen Produkten. Die Käufe werden von den Verbrauchern allerdings nicht mehr impulsiv, sondern eher besonnen und überlegt getätigt. Und genau hier sieht der Handelsverband Koch- und Tischkultur eine große Chance für den stationären Fachhandel, der sich ideal auf dieses Konsumverhalten einstellt.