24.03.23 – Umnutzung von Gebäuden
Von der Galeria-Filiale zum „Cross-Community-Space“
Ein Beispiel für eine Umnutzung von leeren Gebäuden in Innenstädten ist das „Osnabrücker Ding“. In das ehemalige Galeria Kaufhof-Gebäude zieht ab 2024 ein Mix aus Handel, Büro und Event ein.
2024 soll das „Osnabrücker Ding“ im Herzen der Innenstadt eröffnen. Place-to-be ist die ehemalige Galeria Kaufhof-Filiale, in der Studenten, Start-ups und andere Unternehmen einen neuen Platz im Zentrum finden. Diese Mischung soll für eine stärkere Frequenz im Innenstadtbereich sorgen, wovon sich die Betreiber wiederum eine Aufwertung des Einzelhandels versprechen. Es ist inzwischen der dritte Standort der „Ding“-Reihe. 2019 startete das Projekt in Hamburg, nächstes Jahr wird ein Ableger in Kiel eröffnet.
„Cross Community Space“ nennt Jens-Michael Janssen das geplante Mischkonzept. Er ist Geschäftsführer der Hamburger Imvest Projektentwicklung GmbH, die für die Umsetzung von das „Ding“ verantwortlich ist. „Monostrukturelle, also den auf Einzelhandel fokussierte Innenstädte, sind einfach nicht mehr attraktiv“, betont Janssen. Es brauche heute gute Gründe jenseits des Shoppings, um die Menschen in die Innenstädte zu bringen. Für ihn sind das echte Erlebnisse und Begegnung.
Ort der Begegnung für alle Altersgruppen
Osnabrück punktet in seinen Augen mit einer wirtschaftlich attraktiven Bevölkerungsstruktur. Besonders die drei Hochschulen der Stadt sorgen für Dynamik, studentisches Leben, Innovationskraft und Wachstum. Hinzu kommt eine attraktive Lage des Objektes am Rande der Innenstadt, das gut angebunden ist und prominent im Stadtbild steht. Das ehemalige Kaufhaus bietet eine ausreichende Grundfläche, sodass auch hier wie in Hamburg der Plattformgedanke von das „Ding“ umgesetzt werden kann. Umgebaut wird es nach modernen ESG-Standards, ein kompletter Neubau ist nicht geplant. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit werden alte Baustoffe wie die Horten-Fassade wiederverwertet.
Geplant sind unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten, die neue Zielgruppen jeden Alters ansprechen. Gerade Studenten und Lehrkräfte, die sich im Osnabrücker „Ding“ ansiedeln, verstärken diesen Prozess. Die Mieter profitieren von einer gemischten, urbanen Nutzerstruktur, überdurchschnittlichen Frequentierungsraten auch außerhalb von regulären Öffnungszeiten und am Wochenende durch Events in den Abendstunden. Die Hauptbushaltestelle liegt nur 100 Meter entfernt.
Schaffung lokaler Identität
Laut Janssen spricht Imvest neben der Universität und Einzelhändlern mit innerstädtischen Versorgern, Drogeriemärkten und anderen Filialisten. Auch für Start-ups, Scale-ups und Agenturen sei das „Ding“ interessant. Da das Phänomen Coworking eine immer wichtigere Rolle einnimmt, rechnet der Imvest-Geschäftsführer mittel- und langfristig auch in diesem Bereich mit deutlich mehr Anmietungen.
Angepasst an lokale Bedürfnisse, wird es so einen Nutzungsmix aus Handel, Gesundheit, Sport, E-Sport, New Work und Veranstaltungen werden. Dadurch entstehe ein identitätsstiftender Knotenpunkt für Anwohner, Wirtschaft und Besucher der Osnabrücker Innenstadt, so Janssen weiter. Digitale Technik und unterschiedliche Module der Nutzung binden lokale Partner aus Osnabrück ein und sorgen für eine Infrastruktur, die auch für überregionale Partner spannend sein kann.