16.12.20 – Corona-Beschluss

Lage für Händler zunehmend bedrohlich

Heute startet der zweite Lockdown, der auch den Non-Food-Handel betrifft. Der HDE fordert Hilfen für die betroffenen Händler.

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Erneuter harter Lockdown: Seit heute sind die Non-Food-Geschäfte geschlossen. © Corona Borealis - stock.adobe.com

 

55 % der Innenstadthändler sehen sich in Existenzgefahr – im Bekleidungshandel fürchten sogar 65 % um ihre Zukunft. Das zeigt eine aktuelle Trend-Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 500 Unternehmen. Die Befragung macht zudem deutlich, dass auch die Woche vor dem dritten Advent weiten Teilen des Einzelhandels erneut deutliche Umsatzverluste im Vergleich zum Vorjahr brachte: „Das Weihnachtsgeschäft 2020 ist für die meisten Innenstadthändler verloren“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Laut HDE-Umfrage lag das durchschnittliche Umsatzminus in den Innenstädten bei fast 20 %, der Kundenfrequenzrückgang bei fast 30 %. Angesichts des nun anstehenden Lockdowns blicken nun 70 % der Händler insgesamt und 90 % der Innenstadthändler mit negativen Erwartungen auf den weiteren Verlauf des Weihnachtsgeschäftes.

Zahlreiche Jobs in Gefahr

Der HDE fordert deshalb für den Dezember die Gleichbehandlung mit der Gastronomie und die Aufnahme des Einzelhandels in die Dezemberhilfen. Dabei gehe es auch um zahlreiche Jobs, denn der Innenstadteinzelhandel steht für bis zu 600.000 Beschäftigte. „Bis zu 250.000 Jobs sind gefährdet“, mahnt Genth. Sollte der Lockdown sich bis in das kommende Jahr hineinziehen, müssten für diese Zeit neue Hilfen geschaffen werden. Die aktuell vorgesehenen Leistungen der Überbrückungshilfe 3 würden nicht ausreichen.

Die Lage in unterschiedlichen Branchen

Doch nicht alle Teil-Branchen sind gleichermaßen hart betroffen: So lief es insbesondere bei Spielwaren, Büchern, Unterhaltungselektronik und Haushaltswaren in den letzten Tagen ganz gut. Babyfachmärkte müssen diesmal nicht schließen. Der Lebensmittelhandel verzeichnet deutliche Zuwächse und der Online-Handel boomt. Übrigens: Händler, die sich in dieser Phase Digital-Know-how aneignen wollen, um online zu verkaufen, werden beim kostenlosen Wissensportal „Quickstart online“ fündig, das die Initiative „Händler helfen Händlern“ zusammen mit Amazon an den Start gebracht hat.