05.07.16 – Das sind die Branchen-Statements
Brexit – und nun? Das sind die Branchen-Statements
Erst der Brexit, jetzt auch noch das überraschende EM-Aus für England: Die Briten sorgen für Schlagzeilen. Wie schätzt der deutsche Einzelhandel die Entscheidung Großbritanniens ein, die EU zu verlassen? Wir haben Vertreter der Branche nach ihrer Meinung gefragt.
Seit Donnerstag diskutiert ganz Europa die Entscheidung der Briten. Befürworter des Brexits sehen nun die Chance für Großbritannien, die eigene Wirtschaft wieder voranzutreiben. Gegner des Austritts befürchten, dass die europäische Gemeinschaft deutlich geschwächt wird und andere Länder ebenfalls einen Austritt in Betracht ziehen.
Fest steht: Großbritannien zählt zu den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands. Doch die Auswirkungen des Brexits sind genauso ungewiss wie das endgültige Austrittsdatum. Wie steht die Branche aber zu dieser Entscheidung? Wir haben nachgefragt und lassen wichtige Vertreter zu Wort kommen. Klicken Sie sich durch die Statements von Heike Tscherwinka (EVL-Geschäftsführerin), Thomas Grothkopp (Geschäftsführer des GPK-Bundesverbandes), Josef Sanktjohanser (HDE-Präsident), Jens Nagel (Geschäftsführer der AVE), Nicolette Naumann (Vice President Ambiente) und Franz-Josef Hasebrink (Vorstandsvorsitzender der EK/servicegroup):
- „Ich sehe den Brexit als nicht so gravierend an. Für den deutschen Einzelhändler, der in Großbritannien Waren einkauft, ist es zurzeit ja durch das gefallene Pfund eher sogar noch vorteilhaft“, sagt Heike Tscherwinka, Geschäftsführerin des Europäischen Verbandes Lifestyle e. V. (EVL).
- „Für die Einrichtungsbranche, die sehr europäisch aufgestellt ist, hat der Austritt Großbritanniens aus der EU gravierende Folgen“, meint Thomas Grothkopp, Geschäftsführer des Bundesverbandes für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur e. V. (GPK-Bundesverband).
- „Der Brexit zieht einen Vertrauensverlust in die Idee des gemeinsamen Binnenmarktes nach sich“, bedauert Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE) die aktuelle Lage.
- „Es drohen neue technische Handelshemmnisse, unterschiedliche Normen und Standards und eventuell sogar neue Zölle“, warnt Jens Nagel, Hauptgeschäftsführer der Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels e. V. (AVE).
- „Die Messewirtschaft steht für Handel ohne Barrieren, und Messen sind Motoren für die Wirtschaft. Für eine funktionierende internationale Ökonomie sind gute Handelsbeziehungen eine Grundvoraussetzung“, sagt Nicolette Naumann, Vice President Ambiente.
- „Für alle Beteiligten ist es wichtig, diese Krise als Chance zu nutzen“, lautet die Einschätzung von Franz-Josef Hasebrink, Vorstandsvorsitzender der EK/servicegroup.