04.12.24 – Porzellanhersteller prüft weitere Einsparungen

Krise bei Rosenthal hält an

Der Porzellanhersteller Rosenthal gab am 20. November 2024 bekannt, „weitere Maßnahmen für strukturelle und personelle Einsparungen zu prüfen“. Werksschließungen und eine Insolvenz stehen im Raum. Wie geht es nun weiter?

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Die Zukunft des Rosenthal-Werks am Rothbühl in Selb ist unsicher. © Rosenthal GmbH

 

Bereits im März 2024 hatte das Traditionsunternehmen mit Sitz in Selb einen Abbau von 100 Arbeitsplätzen angekündigt. Wegen eines Umsatzverlustes von rund 30 % im vergangenen Jahr sowie im Vorjahr sollen nun weitere strategische Maßnahmen ergriffen werden. Unternehmenssprecherin Barbara Stockinger-Torelli verwies im Gespräch mit stil & markt auf drei mögliche Szenarien, „um das Unternehmen nachhaltig in die Gewinnzone zu führen“:

1. Rosenthal und seine Beschäftigten einigen sich auf einen Sanierungsvertrag. Mit einer solchen Vereinbarung könnten die Mitarbeiter über einen bestimmten Zeitraum auf Geld und Vergünstigungen verzichten, um zur Rettung ihres Arbeitgebers beizutragen und eine Produktion in Oberfranken zu sichern.

2. Eine Schließung der beiden Werke in Speichersdorf und Selb. In diesem Fall würden nur noch die Verwaltung, der Vertrieb und die Dekorationsabteilung in Selb erhalten bleiben.

3. Eine komplette Insolvenz, laut Barbara Stockinger-Torelli das „Worst-Case-Szenario“.

Welche Maßnahmen letztendlich umgesetzt werden, soll Anfang 2025 entschieden werden. Rosenthals neuer CEO Gianluca Colonna gibt sich optimistisch: „Unsere Eigentümer, die italienische Arcturus Group, haben bisher viel in Rosenthal investiert und glauben an die Marke und an die Menschen, die für sie arbeiten und wir wollen alles in unserer Macht stehende tun, um auch weiterhin in Deutschland als Produktionsstandort zu investieren.“