11.12.20 – GfK

Steigende Kaufkraft prognostiziert

Nach dem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Corona-Jahr 2020 prognostiziert die neueste GfK-Kaufkraftstudie eine langsame Erholung für 2021.

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Von einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft von 23.637 Euro geht die GfK für die Deutschen im Jahr 2021 aus, das wäre eine Erholung im Vergleich zu 2020. © magele-picture - stock.adobe.com

 

Die GfK prognostiziert für Deutschland für das Jahr 2021 eine Kaufkraftsumme von 1965,8 Mrd. Euro. Das sind pro Kopf nominal 2,0 % und 453 Euro mehr als im Vorjahr, basierend auf der revidierten Vorjahresprognose. Somit beträgt die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft der Bundesbürger 23.637 Euro.

Dieses Geld steht den Verbrauchern für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder zum Sparen zur Verfügung. Unter der Kaufkraft versteht man das nominal verfügbare Nettoeinkommen inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld. Wie viel vom nominalen Kaufkraftzuwachs real übrig bleibt, hängt allerdings davon ab, wie sich 2021 die Verbraucherpreise entwickeln werden.

Die Auswirkungen in unterschiedlichen Regionen

Mit dem Corona Impact hat die GfK auch berechnet, wie sehr die jeweiligen Regionen in Deutschland und ganz Europa unter den Auswirkungen von Covid-19 gelitten haben. „In Deutschland wurde beispielsweise Berlin am wenigsten von der Coronakrise getroffen, während Tübingen die Auswirkungen am meisten zu spüren bekommen hat. Mit den neuen Kaufkraftdaten und dem Corona Impact erhalten Unternehmen somit eine wichtige Entscheidungsgrundlage für Ihre Vertriebs-, Expansions- und Marketingplanung, um ihre Ressourcen möglichst effektiv einsetzen zu können“, findet Markus Frank, GfK-Experte im Bereich Geomarketing.

Regionale Kaufkraftverteilung

Das verfügbare Nettoeinkommen unterscheidet sich je nach Bundesland stark, wie ein Blick auf die regionale Verteilung der Kaufkraft zeigt: Den Bayern stehen im Schnitt 25.770 Euro und damit 9 % mehr als dem Bundesdurchschnitt zur Verfügung. Auch Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen weisen eine überdurchschnittliche Kaufkraft auf, alle anderen Bundesländer schneiden unterdurchschnittlich ab. Die neuen Bundesländer verzeichnen jedoch die größten Kaufkraftzuwächse.

Bezogen auf Stadt- und Landkreise ist der Landkreis Starnberg mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 33.363 Euro Spitzenreiter. Den Starnbergern stehen somit 41 % mehr als dem Bundesdurchschnitt zur Verfügung. Es folgen der Landkreis München (32.021 Euro) und der Landkreis Hochtaunuskreis (31.873). Das bundesweite Schlusslicht ist der Stadtkreis Gelsenkirchen (18.817 Euro).

Hohes Potenzial auf kleinem Raum

Dass die einwohnerstarken Städte und insbesondere die großen Metropolregionen für Einzelhändler und Dienstleister unverzichtbare Zielmärkte darstellen, zeigt ein Blick auf die Kaufkraftsummen. Die Kaufkraftdichte, also die verfügbare Kaufkraftsumme in Millionen Euro je Quadratkilometer, ist in Metropolen wie Berlin, Hamburg und München, aber auch in Nürnberg, im Ruhrgebiet, dem Großraum Stuttgart und Frankfurt/Main sehr hoch. Die Kaufkraftdichte sei der GfK zufolge „somit ein wichtiger Indikator, dass Unternehmen dort auf kleinstem Raum viel Kaufkraftpotenzial allein schon bei den dort lebenden Menschen mobilisieren können, wenn sie ihre Zielgruppe gezielt ansprechen.“