31.08.15 – gia Global Honorees 2015

John Lewis mit 30.000 Eigentümern

Eine der größten und profitabelsten Einzelhandelsketten Großbritanniens ist der zweite gia Global Honoree in unserer Serie: John Lewis.

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Auch bei Nacht sind die Häuser des britischen gia-Siegers John Lewis ein Hingucker.

 
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Auf dem „Cook's Table“ werden in den Hausratabteilungen von John Lewis saisonale Kochthemen präsentiert.

 
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Die rund 30.000 Mitarbeiter in den 43 Warenhäusern und Shops des britischen gia-Siegers halten Anteile des Unternehmens. Sie sind Teil der John Lewis Partnership, die seit 1929 besteht. John Spedan Lewis wollte damit demokratische Prinzipien in die 1864 von seinem Vater gegründete Handelsfirma einführen. Die Mitarbeiter haben über einen von ihnen gewählten Partner-Beirat Mitspracherecht bei Geschäftsentscheidungen – und sie bekommen jedes Jahr einen Teil des Gewinns als Bonus ausgezahlt.

Diese ungewöhnliche Strategie hat sich bewährt. Die John Lewis Partnership, zu der auch die Supermarktkette Waitrose und eine Textilfabrik in Nordengland gehören, steht auf soliden kommerziellen Füßen. John Lewis jun. hat sein in der „Verfassung“ der Partnership formuliertes Ziel erreicht: „Das Glück aller Angestellten durch eine befriedigende und wertgeschätzte Arbeit in einem erfolgreichen Unternehmen zu sichern.”

Aktiv auf allen Kanälen

Zufriedene Mitarbeiter und Geschäftserfolg allein reichen für einen internationalen gia-Sieg natürlich nicht aus. Die von der amerikanischen Vereinigung der Hausrathersteller IHA bestellte Experten-Jury überzeugte außerdem die gekonnte Warenpräsentation, der Einsatz von Mini-Pop-up-Shops in den Warenhäusern und der konsequent eingeschlagene Omni-Channel-Weg, der stationäre Standorte und den Online-Auftritt verknüpft.

Um Hausrat und Kochzubehör an die Kunden zu bringen, baut das Visual Merchandising-Team von John Lewis schon mal Tiere aus Messern oder gestaltet einen Laufsteg für Abfalleimer. Die Pop-up-Shops in den Abteilungen bieten die Gelegenheit, Themen besonders herausheben – z.B. britische Marken oder Produkte zu präsentieren, die nur zeitweise im Sortiment sind.

Kochen 2.0

Ein Beispiel für Omni-Channel-Marketing ist der „Cooks Table”. In den Hausratabteilungen werden Display-Tische eingerichtet, die Zubehör für meist jahreszeitlich basierte Kochthemen zeigen. Dazu gibt es eine 16-seitige Broschüre mit Rezepten, Experteninterviews und Produktinfos und Apps mit zusätzlichen Inhalten wie Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Videos.

Auf den John Lewis-Accounts bei Facebook, Twitter und Pinterest wird der „Cooks Table” ebenfalls in den Mittelpunkt gerückt, und schließlich werden relevante Blogger eingeladen, ihre eigene Version der Rezepte zu kreieren. Das ungewöhnliche Handelsunternehmen mit den Wurzeln im 19. Jahrhundert ist voll und ganz im 21. angekommen.