13.07.21 – Schneid- und Haushaltwarenindustrie

Wachstum trotz Corona

Die Schneid- und Haushaltwarenindustrie ist 2020 trotz Corona leicht gewachsen. Nach einem guten Start ins Jahr 2021 prägen Unsicherheiten den weiteren Verlauf.

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Von Mai bis Oktober 2020 verzeichnete die Schneid- und Haushaltwarenindustrie ein erfreuliches Wachstum. Ein Grund war, dass mehr zuhause gekocht wurde. © deniskomarov - stock.adobe.com

 

Wie der Industrieverband Schneid- und Haushaltwaren (IVSH) anlässlich seiner Jahrespressekonferenz am 23. Juni bekanntgab, verzeichnete die Schneid- und Haushaltwarenindustrie 2020 ein leichtes Umsatzplus von 1,1 % auf gut 2,4 Mrd. Euro. Vor allem der Umsatz mit Kochgeschirren, Pfannen und Küchenhelfern konnte zulegen, und zwar um 7,6 % auf ca. 1 Mrd. Euro. Gleichzeitig ging der Umsatz von Schneidwaren um 3 % auf gut 1,2 Mrd. Euro leicht zurück. Die Besteckindustrie verzeichnete sogar einen Rückgang in Höhe von 5 % auf 159 Mio. Euro.

Umsatzplus durch eigene Online-Shops

Laut Hartmut Gehring, geschäftsführender Gesellschafter der Gehring GmbH in Solingen und Vorsitzender des IVSH, kam beim Aufschwung dem Onlinehandel eine entscheidende Rolle zu. Umsätze seien vor allem über die eigenen Online-Shops der Industrie generiert worden. Fast jedes Mitgliedsunternehmen habe diesen Weg zum Endverbraucher forciert. Insgesamt wuchs dem IVSH zufolge der eigene Onlineumsatz 2020 gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um 42 %. Im ersten Quartal des Jahres 2021 kam es nochmals zu einem Anstieg um 50 %.

Für das erste Quartal 2021 berichtet der Verband von „erstaunlich guten“ Zahlen. Die Umsätze wuchsen um insgesamt 7,1 %, bei den Schneidwaren sogar um 19,5 % und bei HKT-Erzeugnissen (Kochgeschirr, Pfannen, Küchenhelfer) um 9,6 %. Lediglich bei den Bestecken gab es einen Rückgang von gut 13 %, wobei bereits im Mai 2021 die Tendenz mit einem Plus von 5,5 % nach oben zeigte.

Unsicherheiten im laufenden Jahr

Mit Blick auf das laufende Jahr 2021 verweist der IVSH auf „eine ganze Reihe von Problemen, Risiken und Unsicherheiten“. Dazu gehören die Preissteigerungen bei Rohstoffen, Materialien und Frachtkosten. Zudem gehen die Mitgliedsfirmen davon aus, „dass sich der Konzentrationsprozess im Handel durch die Pandemie forciert fortsetzen wird“. Gleichzeitig würden die meisten Lieferanten ihre eigenen Online-Shops weiter ausbauen. Risiken sieht der IVSH auch für große Messen wie die Ambiente. „Die Ambiente 2022 wird aus unserer Sicht mit Sicherheit stattfinden, aber sie wird ein anderes Gesicht haben als noch im vergangenen Jahr, und sie wird sich zum Teil neu erfinden müssen.“