11.07.18 – Werksschließung

Friesland stellt die Produktion ein

Zum 31. März 2019 stellt die Friesland Porzellanfabrik in Varel ihren Betrieb ein, wie Geschäftsführer Uwe Apken in der vergangenen Woche verkündete.

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Nach 65 Jahren muss die Traditionsfirma in Varel ihren Betrieb einstellen. © Friesland

 
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Der kleine Betrieb kann nötige Investitionen in seine Anlagen nicht stemmen. © Friesland

 
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Einst als Produktionsstätte von Gebrauchsgeschirr für „Melitta“ gegründet, sieht sich die Friesland Porzellanfabrik nach 65 Jahren nun am Ende ihrer Möglichkeiten. In der vergangenen Woche teilte der Geschäftsführer Uwe Apken seinen rund 60 Mitarbeitern die Entscheidung mit.

Hauptgrund für die Schließung sind schwierige Entwicklungen am Markt, die dem Unternehmen zu schaffen machen. Da Friesland ausschließlich in Deutschland fertigt, kämen die Produkte nicht gegen den Preisdruck im Handel an, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Kleinere Einzelhändler geben zunehmend ihre Geschäfte auf oder verabschieden sich von der Porzellanabteilung. Geschuldet ist dies einer anhaltenden Marktsättigung sowie dem abnehmenden Interesse der Endkunden an hochwertigem Geschirr.

 

Umsatzeinbuch und Investitionsstau

Ein Umsatzeinbruch im Juni bestätigt die Verantwortlichen in ihrer Entscheidung: „Das Sommerloch begann dieses Jahr früher und wird größer als in den Jahren zuvor“, sagt Vertriebsleiterin Angelika Pietsch. Zudem sieht sich Friesland auch von Seiten der Rohstofflieferanten unter Druck gesetzt, die dank ihrer zunehmenden Monopolstellung „am längeren Hebel“ sitzen. Weitere, nötige Investitionen in Maschinen und Gebäude seien für den kleinen Betrieb so nicht mehr darstellbar. Schon im Jahr 2005, in dem Apken als Geschäftsführer eingestiegen war, hatte es einen solchen Investitionsstau gegeben. Dieser konnte aufgrund der wirtschaftlichen Umstände bis dato nicht behoben werden.

Damit alle Kundenaufträge erfüllt werden, sollen Produktion, Versand und Handel bei Friesland Porzellan bis zur Schließung Ende März 2019 wie gewohnt weiterlaufen. Zusätzlich zum Werksverkauf richtet die Firma ab 16. Juli einen Schnäppchenmarkt auf dem Firmengelände ein.