08.12.21 – Trendometer 2022

W&P ordnet Trends des Handels ein

Handelsexperte Dr. Timo Renz von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wagt eine Prognose zu den angesagten Themen des Handels – im Trendometer 2022.

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Laut Ifo-Umfragen leiden fast alle Handelsunternehmen unter Lieferproblemen. © Dr. Wieselhuber & Partner

 

Auf einer Skala von 1-10 ordnet Dr. Timo Renz drei Trends des Handels im Jahr 2022 ein: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche?

Engpässe in Lieferkette und Warenversorgung – Impact 10

 Nach Ifo-Umfragen leiden fast alle Handelsunternehmen unter Lieferproblemen. Strategische Grundsatzfragen zu Sortimentsaufstellung, Versorgungssicherheit und Lieferanten der Zukunft müssen gestellt werden. Der eine oder andere Händler wird das ggf. auch zum Anlass nehmen, wieder mehr auf europäische Hersteller zu setzen. Aber auch operative Spielregeln zu Warenlogistik und Pricing müssen zwischen den beteiligten Parteien weiterentwickelt werden. Die Digitalisierung spielt weiter eine tragende Rolle dabei, Prozesse unternehmensweit schlank und fit zu machen, um steigenden Material- und Logistikkosten entgegenzuwirken.

Strategien für das New NormalImpact 9

 In Zeiten von Corona war ein „Fahren auf Sicht“ genauso notwendig wie die schnelle Reaktion auf veränderte Regelungen und Anforderungen. Doch wie geht es 2022 weiter? Wie wahrscheinlich sind neue Lockdowns? Oder ist endlich ein Ende der Pandemie und die Normalisierung des öffentlichen Lebens in Sicht? Die Antwort kennt noch niemand. Strategiearbeit erfordert in dieser Zeit vor allem Agilität und Denken in Optionen. Für den Handel heißt das: Verhaltens- und Bedürfnisanpassungen von Kunden müssen antizipiert werden. Das gilt auch für Versorgungsengpässe bei Lieferanten und gesetzliche Vorgaben. Doch gleichzeitig existiert auch eine Sehnsucht nach langfristiger Zielbildung und Sicherheit. Diesen Spagat gilt es zu meistern.

Konsequente Nachhaltigkeit im gesamten GeschäftsmodellImpact 8

 Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist durch die Pandemie etwas in den Hintergrund gerückt. Dennoch haben viele Unternehmen den gesellschaftlichen und politischen Druck sowie die Wichtigkeit für den Endverbraucher erkannt. Für echte Nachhaltigkeit im Handel reichen einzelne Projekte jedoch nicht. Die Dimensionen „Planet“, „People“ und „Performance“ müssen mit Systematik angegangen werden. Umweltfaktoren (Planet) sind z. B. nachhaltige Praktiken in der Logistik und Lagerhaltung oder die Reduktion von Verpackungsabfällen. Im Handel sind konkrete Konzepte für die eigenen Mitarbeiter gefordert und in der gesamten Lieferkette auf soziale Standards zu achten (People). Wer nachhaltig am Markt vertreten sein will, braucht zudem ein robustes Geschäftsmodell, das nachhaltig gute Ergebnisse liefert, um auch in die Zukunft investieren zu können (Performance).

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