05.02.15
Ladensterben: Was tun?
Die Prognose klingt erschreckend: Rund 50 000 Ladengeschäfte, so der HDE, könnten bis zum Jahr 2020 aus den Städten verschwinden – aufgrund des Strukturwandels zugunsten des Onlinehandels. Doch was tun? Vertreter von GPK und EVL fordern Lösungen durch die Politik und nehmen den Endverbraucher in die Pflicht.
Während die Umsätze im Onlinehandel weiter anziehen, droht den Läden in den Innenstädten und Fußgängerzonen der HDE-Prognose zufolge immer häufiger das Aus: Bis 2020 könnten 50 000 Geschäfte verschwinden. Schuld daran sei der Strukturwandel, als Folge dessen der Anteil der Online-Umsätze am Gesamtumsatz des deutschen Einzelhandels von derzeit rund neun auf 20 Prozent steigen werde.
Regeln durch die Politik
Noch bedrohlicher schätzt GPK-Geschäftsführer Thomas Grothkopp die Situation für die Bereiche gedeckter Tisch und Hausrat ein: „Ich befürchte, dass unsere Branche von den Verschiebungen überproportional stark betroffen sein wird – manche Prognosen gehen von einem Onlineanteil von bis zu 30 % bis zum Ende des Jahrzehnts aus.“ Das liege vor allem daran, dass die Produkte aus dem Küchensegment internetfähig seien. „Anders sieht es hingegen etwa bei größeren Möbelstücken aus. Erstens ist der Versand hier teuer und aufwändig, zweitens möchte der Kunde beispielsweise vor dem Kauf eines Sofas auf jeden Fall probesitzen und das Material anfassen“, so Grothkopp. Um den aktuellen Entwicklungen entgegenzuwirken sieht der GPK-Geschäftsführer ebenso wie Heike Tscherwinka, die Geschäftsführerin des EVL, die Politik in der Pflicht, die klare Regeln und Konditionen schaffen sollte, die dem Einzelhandel ein Überleben ermöglichen.
Protest gegen eine Übermacht
Anzudenken sei, so Tscherwinka, beispielsweise eine verbindlicher Festpreis für Off- und Onlinehandel. Gegen die Übermacht und den Preisdruck einiger großer Onlinemarktplätze setzten sich aktuell nur wenige zur Wehr – wie etwa Christian Romanowski und seine Protestseite „Jeff das Messer“. Dennoch sieht Tscherwinka Chancen für den stationären Einzelhandel und appelliert an den Endverbraucher, der mit jeder einzelnen Kaufentscheidung zur Entwicklung in den Städten beitrage.