10.11.20 – GfK

Kinder und der Konsum

Verbraucher ändern aufgrund der Sorge um die Umwelt zunehmend ihr Verhalten – vor allem Kinder beeinflussen das Einkaufsverhalten der Haushalte.

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Wer hat den größten Einfluss, Umweltschäden zu kontrollieren und zu begrenzen? Die GfK-Untersuchung zeigt: Für viele liegt die größte Verantwortung bei den Herstellern. © GfK

 
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Die Grafik zeigt, wer das Einkaufsverhalten der Studie zufolge am meisten beeinflusst, wenn es um das Thema Umwelt geht. Auf dem ersten Platz: die Kinder. © GfK

 

Vier von zehn (42 %) Haushalten in Europa* geben aktuellen GfK-Ergebnissen zufolge an, dass Umweltthemen in ihrem persönlichen Umfeld eine wichtige Rolle spielen. Dabei haben die jüngeren Familienmitglieder den größten Einfluss auf die Einkaufstrends in der Familie: In den zehn untersuchten Ländern wurden die Haushaltsverantwortlichen in ihrem Verhalten primär von ihren Kindern beeinflusst (45 %). Auch Freunde (42 %), Ehepartner (37 %) und Eltern (19 %) spielen eine wichtige Rolle. Weniger überzeugend sind hingegen Politiker (14 %), Medien-Influencer (13 %) oder Prominente (9 %).

Nachhaltigkeit in Zeiten von Corona

War das Thema Nachhaltigkeit 2019 aufgrund der Fridays for Future-Bewegung noch sehr präsent, schien es aufgrund des Lockdowns und der Pandemie 2020 in den Hintergrund zu rücken – in der öffentlichen Debatte, nicht jedoch in vielen Haushalten. Die GfK-Daten für 2020 zeigen: Käufer sind zunehmend der Ansicht, dass ihr Kaufverhalten einen positiven Einfluss auf die Umwelt hat. Mehr als jeder dritte Haushalt hat den Kauf von bestimmten Dienstleistungen oder Produkten der Umwelt zuliebe eingestellt. Drei von zehn Haushalten achten auf eine plastikfreie Verpackung.

Herstellern wird mit 40 % nach wie vor der größte Einfluss auf die Kontrolle und Begrenzung von Umweltschäden zugeschrieben. Mit 35 % folgen Regierungen auf dem zweiten Platz, Einzelhändler werden hingegen als am wenigsten verantwortlich betrachtet (5 %).

Rat für Hersteller und Händler

„Der Anteil der Käufer, die Plastikabfälle aktiv vermeiden, unterscheidet sich in dieser jüngsten Studie von Land zu Land deutlich. Es ist jedoch offensichtlich, dass umweltbewusste Käufer überall anzutreffen sind. In einigen der untersuchten Länder verzeichnet ihre Zahl sogar ein zweistelliges Wachstum, z. B. in Deutschland, wo der Anteil inzwischen bei 38 % liegt. Hersteller müssen der Konkurrenz immer einen Schritt voraus sein und klar festlegen, welche Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei der Produktentwicklung und Neugestaltung Priorität haben. Für den Einzelhandel gilt: Der wachsenden Zielgruppe der Umweltbewussten müssen entsprechende Lösungen angeboten werden“, schlussfolgert Jan-Fredrik Stahlbock, GfK-Experte für Consumer Insights, aufgrund der aktuellen Untersuchungen.

 

* Der Fokus der uns zur Verfügung stehenden Pressemitteilung liegt auf den Märkten in Italien, Großbritannien, Irland, Deutschland, Frankreich, Slowakei, Tschechische Republik, Polen, Portugal und Spanien.