01.07.22 – Online-Shopping
Käufer sind gegen Retourenvernichtung
Die Mehrheit der Deutschen befürwortet ein Gesetz, das die Vernichtung von Retouren verbietet. Zu dem Ergebnis kommt die Postbank-Digitalstudie 2022.
Über 80 % der Deutschen sind für ein Verbot der Retourenvernichtung, welches Online-Händler zu mehr Nachhaltigkeit anhalten soll. Das eigene Kaufverhalten im Internet möchten die befragten Personen nicht ändern – weder durch einen geringeren Umfang noch durch vermiedene Retouren. Besonders über den 40-Jährigen fällt eine Reduzierung des Interneteinkaufs schwer. So die Ergebnisse der repräsentativen Postbank Digitalstudie 2022.
84 % der Bundesbürger fänden es gut, wenn es dem Online-Handel untersagt würde, Retouren zu vernichten. Drei Viertel der Deutschen bevorzugen Anbieter, die möglichst wenig oder nachhaltiges Verpackungsmaterial verwenden. „Die Kunden achten mittlerweile in sehr vielen Bereichen auf das Thema Nachhaltigkeit. Das betrifft im Online-Handel insbesondere die Frage nach Verpackungsmüll und ökologischem Versand. Wer als Unternehmen darauf achtet und hier nachhaltig handelt, der wird bei den Verbrauchern punkten“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. Die Hälfte der Befragten wäre bereit, Bestellungen bei einer zentralen Abholstation in der Nähe des Wohnorts abzuholen. Dies wird als nachhaltiger angesehen, als die Ware zu jeder Käuferin bzw. jedem Käufer nach Hause zu bringen.
Nur wenige schränken ihre Online-Käufe derzeit ein
Lediglich zehn Prozent der Befragten versuchen aus ökologischen Gründen die eigenen Online-Käufe zurückzufahren oder ganz darauf zu verzichten. 27 % der Online-Käufer bestellen Waren, von denen sie wissen, dass sie diese zurückschicken werden, z. B. Kleidung in verschiedenen Größen. Jeder Siebte macht sich beim Einkauf im Internet keine Gedanken über ökologische Aspekte. Vier von zehn Deutschen geben an, bei einer Online-Bestellung darauf zu achten, alle Produkte in einer Lieferung zu erhalten.
Widersprüchliche Tendenzen bei den Unter-40-Jährigen
Die Gruppe der Unter-40-Jährigen versucht vergleichsweise häufig wegen ökologischer Faktoren die Einkäufe im Internet zu reduzieren. Konkret: 17 % möchten in Zukunft weniger online bestellen und verstärkt auf ökologische Merkmale achten. Damit liegen sie deutlich über dem Bundesschnitt von zehn Prozent. Auf der anderen Seite bestellt mehr als jeder Zweite der Digital Natives häufig in Restaurants oder beim Lieferservice. Sie nehmen damit Einwegverpackungen für die Mahlzeiten in Kauf. Bei den Älteren sind das nur 19 %. Mehr als vier von zehn der Unter-40-Jährigen nutzen zudem Einwegverpackungen wie Coffee-to-Go-Becher.