17.08.23 – HDE-Umfrage

Großer Investitionsbedarf im Handel

Deutsche Händler sehen einen großen Investitionsbedarf in ihren Unternehmen, können aufgrund der aktuellen Krise die Kosten dafür aber nicht stemmen. Das ergab eine Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter mehr als 900 Handelsunternehmen.

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Vielen Handelsunternehmen fehlen nach den Krisenjahren die finanziellen Mittel, um Investitionen in die Zukunft zu tätigen. © Meisenbach GmbH

 

Einen Bedarf für Investitionen sehen die Händler der Umfrage zufolge in den Bereichen Digitalisierung und Innovationsprojekte (48 %). Im Fokus stehen dabei Social Media-Aktivitäten (42 %), digitales Marketing (39 %), Geschäftsausstattung und Ladenbau (39 %) sowie Warenwirtschaftssysteme (35 %). Außerdem sei Umweltschutz ein investitionswürdiges Thema. Laut HDE wollen 38 % der Händler in energiesparende Beleuchtung investieren, 22 % in Photovoltaik und 15 % in Elektromobilität und Ladesäulen. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Arbeits- und Fachkräftemangels baue der Einzelhandel zudem auf Aktivitäten zur Qualifizierung und Weiterbildung der Mitarbeitenden (51 %).

Im Rahmen der Veröffentlichung wird HDE-Präsident Alexander von Preen zitiert, der von einer extrem schwierigen Lage für Händler spricht, die aufgrund der Pandemie keine finanziellen Reserven mehr hätten und unter der hohen Inflation und der daraus resultierenden schlechten Verbraucherstimmung litten. Demnach plane knapp ein Drittel der Handelsunternehmen – v. a. aus dem Mittelstand – im laufenden Jahr keine Investitionen. 42 % der Befragten würden weniger investieren als im Vorkrisenjahr 2019. Alexander von Preen fordert daher Unterstützung von Seiten der Politik, um die Verödung unserer Innenstädte nicht noch weiter zu beschleunigen.