14.12.15 – Fachgeschäft des Monats Dezember
Aus Liebe zum Dienst am Kunden
Wohnaccessoires, Haare, Blumen: Liebesdienste in Frankfurt hat viele Talente. Angetan hat es uns v. a. Liebesdienste Home – unser Dezember-Kandidat.
In dem Fachgeschäft kreieren die Inhaber Goran Djukic und Björn Ermel kleine Wunsch-Welten, die Stil mit Praktikabilität vereinen und individuell auf jeden Kunden zugeschnitten werden. Denn der Name ist Programm: Egal, in welchem der drei Geschäfte, ob in Liebesdienste Home, Hair oder Flowers, der Dienstleistungsgedanke mit Hingabe steht im Vordergrund: „Liebesdienste ist ein Liebesdienst an all unsere Kunden”, bringt es Inhaber Goran Djukic auf den Punkt.
Und dieser drückt sich vor allem in kompetentem Personal und intensiver individueller Beratung aus – die die Grundlage dafür bildet, dass die Wünsche der Kunden tatsächlich genau erfüllt werden können. „Wir versuchen, unsere Kunden kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam einen Stil nur für sie auszuarbeiten”, erklärt der Inhaber. Neben diesem Service gehört es aber auch zum Konzept, den Kunden nicht zu überfallen, ihm Ruhe zum Bummeln, Staunen und Genießen zu lassen.
Und zum Entdecken: Denn alles, was er auf der rund 90 m² Verkaufsfläche findet, ist auch käuflich zu erwerben. „Abgesehen von der Küche, dem Personal und dem Hund”, fügt Goran Djukic mit einem Augenzwinkern hinzu. Die Produkte werden daher nicht in Verkaufsdisplays präsentiert, sondern in die Räume eingebunden und auf Tischen, Regalen, Stühlen oder Körben platziert, denen somit eine Doppelrolle als Präsentationsfläche und Ware zugleich zukommt. „Damit bieten wir Ideen, Inspirationen und Stimmungen”, sagt Djukic, „und schaffen dadurch kleine Wunsch-Welten.” Diese werden wöchentlich umdekoriert und in regelmäßigen Abständen sogar komplett erneuert, um neue Atmosphären zu schaffen. Dabei darf jedes Teammitglied einmal ran, wodurch die Vielfalt erhalten bleibt – abschließend werden oft noch die beiden Stylisten im Team zu Rate gezogen.
Aus eins mach zwei
Zu finden ist Liebesdienste Home übrigens im Frankfurter Nordend. Dass die beiden Inhaber diesen Standort wählten, hat praktische wie ideelle Gründe gleichermaßen: „Einerseits ist der Oeder Weg die letzte noch inhabergeführte Einzelhandelsstraße in Frankfurt. Eine gute Umgebung, die uns passend erschien. Außerdem wollte ich mir den Traum erfüllen, zu Fuß zur Arbeit gehen zu können”, erklärt Djukic.
Ein Wunsch mit einer langen Vorgeschichte: Alles begann mit der „Oma” oder dem „Stammhaus”, wie Djukic und sein Partner Björn Ermel das erste der heute drei Liebesdienste-Geschäfte gerne nennen. 2004 als innovativer Concept Store von Oliver Metzler gegründet, vereinte der Liebesdienste-Store der ersten Stunde die Geschäftsbereiche Friseurhandwerk, Gastronomie und Einzelhandel. 2006 übernahm das heutige Inhaberpaar Geschäft und Konzept – „wobei zu Beginn vorrangig mein Partner Björn Ermel permanent und mit viel Herzblut vor Ort war”, wie sich Djukic erinnert, der damals an seinem Job auf Führungsebene bei einem Lebensmittelkonzern festhielt.
Erst 2010 entschied sich auch Djukic, der Welt von Meetings und Anzügen den Rücken zu kehren und stieg als gelernter Koch und Restaurantfachmann als Café-Chef ins gemeinsame Projekt ein – und wurde schnell gegenüber seinen Kunden hellhörig, die in Magazinen über schönen, aber schwer erhältlichen Möbeln und Wohnaccessoires schwelgten. Ganz dem Namen entsprechend begaben sich Ermel und Djukic also im Dienste der Kundenwünsche auf Recherchetour, besuchten Messen und wagten sich wenige Monate später an die Erweiterung des Sortimentes.
Da die Welle der Begeisterung die Kapazitäten des damals lediglich 9 m² fassenden Liebesdienste-Shops bei weitem überstieg, war bald klar, dass die Lösung in einem weiteren Laden lag. Und so wurde der Sachsenhausener Friseursalon im November 2011 um Liebesdienste Nummer 2 im Oeder Weg ergänzt.
Skandinavische Inspiration
Und dort finden sich ausgesuchte Artikel rund ums Wohnen und Einrichten, Leben und Gestalten, Kochen und Genießen. Bei der Sortimentsgestaltung setzen die Inhaber, abgesehen von den Eigenmarken, auf genau acht Lieferanten, die ihren Ansprüchen gerecht werden: „An vorderster Stelle stehen bei uns Qualität, Originalität, Preis-Leistungs-Verhältnis und Produkte mit Mehrwert”, erklärt Djukic.
Daneben müssen die Produkte aber auch nutzbar und alltagstauglich sein. Inspiration finden Djukic und Ermel v. a. auf vielen Kurztrips in die skandinavischen Länder, aber auch auf Messen wie der Ambiente, Formex, oder Maison&Objet sowie kleineren Veranstaltungen wie der dänischen Formland oder der TrendSet in München.
Doch mit Laden Nummer zwei ist die Liebesdienste-Geschichte noch nicht zu Ende geschrieben: 2014 kam mit Liebesdienste Flowers das dritte – und bislang letzte Geschäft – hinzu. Eine Erweiterung, die weniger geplant als ein spontanes Zugreifen war: Als eine Nachbarin im Frühjahr 2014 auf Djukic und Ermel zukam und ihnen ihr Geschäft aus Altersgründen zum Kauf anbot, sagten diese sofort ja. Zwei Monate später eröffnete Liebesdienste Flowers als Blumenladen der etwas anderen Art: „Wir strichen unsere Wände schwarz, sodass die einzelnen Blumen ihre volle Pracht zeigen konnten”, erklärt Inhaber Djukic. Und auch das restliche Farb- und Gestaltungskonzept rückt die Pflanzen in ihrer eigenen Schönheit in den Mittelpunkt und grenzt sich so ganz grundsätzlich von Massenware in Discountern & Co. ab.
Und da dem Tatendrang von Djukic und Ermel offenbar kaum Grenzen gesetzt sind, ist auch ein neues Liebesdienste-Projekt schon in Planung. Diesmal wird es sich allerdings nicht um ein weiteres stationäres Geschäft handeln, sondern um „einen kleinen, feinen Online-Shop, in dem wir die besten Must-Haves aus allen drei Konzepten anbieten”, wie Djukic ankündigt. Und wenn dies alles auf den Weg gebracht ist, stehen für die beiden Inhaber auch wieder private Ansprüche auf dem Wunschzettel: „Wir sind derzeit mit allem zufrieden – aber unser größter Wünsch wäre es, mal wieder drei Wochen Urlaub am Stück zu haben ...”