01.07.20 – ZHH-Umfrage
Aufwind im Facheinzelhandel
Dank der Corona-Lockerungen rechnet der Hartwareneinzelhandel im Juni mit einer Umsatzentwicklung auf Vorjahresniveau. Trotzdem bleibt die Lage laut Ergebnissen der aktuellen ZHH-Umfrage angespannt.
Die dritte Umfrage des Zentralverband Hartwarenhandel e.V. (ZHH) zur Situation im Hartwarenhandel in der Corona-Krise signalisiert, dass der Hartwareneinzelhandel weiterhin von den Lockerungen der behördlichen Maßnahmen und der schrittweisen „Normalisierung“ des öffentlichen Lebens profitiert. „Der Facheinzelhandel kann seinen hoffnungsvollen Weg, der sich teilweise schon im April abzeichnete, fortsetzen. Die positive Tendenz aus dem Vormonat verfestigt sich und gibt Hoffnung für die nächsten Monate“, erläutert Thomas Dammann, Hauptgeschäftsführer des ZHH.
Bereitschaft zu Investitionen
In erster Linie profitiert der Hartwareneinzelhandel von der Bereitschaft der Kunden, in hochpreisige Produkte zu investieren. Dabei steigt in vielen Regionen die Kundenfrequenz und Preisdiskussionen nehmen deutlich ab. Laut ZHH-Umfrage werden vor allem Produkte gekauft, die im Eigenheim und im Garten Verwendung finden. Aufgrund seiner differenzierten Sortimentsstruktur sowie regionaler Unterschiede musste jedoch ein Drittel der Hartwarenhändler auch im Mai 2020 Verluste gegenüber dem Vormonat hinnehmen – gegenüber Mai 2019 sogar fast 40 % der Befragten. Andererseits verzeichnete die Hälfte wieder ein teilweise deutliches Umsatzplus verglichen zum April und zum Mai des Vorjahres. Dies kann unter dem Gesichtspunkt, dass bei der vorherigen Befragung im April noch über 60 % der teilnehmenden Fachhändler mit langfristigen Umsatzrückgängen gerechnet haben, durchaus als erfreuliches Signal in der Corona-Krise gewertet werden.
Beeinträchtigungen der Warenversorgung
Die Auftragslage im Werkstattgeschäft sowie bei Montagen und Dienstleistungen ist auf Vorjahresniveau. Für Juni rechnen sogar fast zwei Drittel der Fachhändler mit einer gleichbleibenden oder besseren Entwicklung als im Mai. Allerdings nehmen Beeinträchtigungen der Warenversorgung weiter zu: Mittlerweile 81 % der Facheinzelhändler berichten von Lieferengpässen der Hauptlieferanten (April: 79 %).