31.01.23 – WMF Trends 2023

„Back to the Basics“ und matte Oberflächen

Auf welche Trends sollte sich der Handel 2023 einstellen? Achim Bölstler und Stefan Andreesen von WMF verraten es.

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Sieht für 2023 einen Trend zur Reduktion: Achim Bölstler, Vice President Research & Design bei WMF. © WMF

 
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Hält ein „Back to the Basics“ im Haushaltsbereich für wahrscheinlich: Stefan Andreesen, Designmanagement, Drinking & Baking. © WMF

 

Achim Bölstler ist Vice President Research & Design, Stefan Andreesen ist im Designmanagment im Bereich Drinking & Baking tätig. In ihren jeweiligen Funktion befassen sich beide intensiv mit Trends und Strömungen. Dabei unterscheidet WMF in zwei übergeordnete Kategorien: Consumer Trends und Aesthetical Trends. Hier die Einschätzungen der beiden Experten:

 

Consumer Trends

1. „Pragmatic Essentialism“

Die Lebenskosten- und Energiekrise werden sicherlich einen Einfluss auf 2023 haben. Die Verunsicherung führt zu einem Überdenken von täglichen Routinen – sowohl im Haus als auch unterwegs – hinsichtlich ihrer Kosten. Consumer werden sich fragen, was essenziell ist und wo sie möglicherweise einsparen können. Dabei geht es auch darum, eine zumindest gefühlte Kontrolle über Ausgaben zu haben. Wir sehen ein „Back to the basics“ im Haushaltsbereich vor dem Hintergrund als wahrscheinlich. Verlässliche, wertige Produkte, die lange halten, geben ein Gefühl gut gerüstet zu sein für unsichere Zeiten.

2. „Eco-Consiousness“

Das Bewusstsein und die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Services wird 2023 weiter steigen. Nicht nur „nachhaltige“ Produkte spielen dabei eine Rolle, sondern auch Services, die die Konsumenten in der Bemühung um einen nachhaltigen Lebensstil unterstützen.

 

Aesthetical Trends

1. „Design for Deceleration“:

Auch als Antwort auf immer schnelllebigere und komplexe Lebenswirklichkeiten sehen wir im Designbereich einen Trend zur Reduktion. Langlebigkeit wird wichtiger als „Neuheit“. Wohltuend zurückgenommenes Design statt lautem Statement. Dieser Trend ist ebenso als Antwort vieler Designer auf das zunehmende ECO-Bewusstsein zu verstehen.

2. Matte Oberflächen

2023 wird sich der Trend zu eher matten Oberflächenbehandlungen weiter fortsetzen. Feine, matte Oberflächen werden von den Konsumenten als wertiger und moderner im Vergleich zu Hochglanz polierten Oberflächen wahrgenommen.

3. Farben

Im Bereich Farbe gibt es verschiedene Strömungen. Im hochpreisigen Segment sehen wir für 2023/24 feine, gedämpfte und pastellige Farben. Im unteren Preisbereich sehen wir ein Wiedererstarken von kräftigen, lauten Farben, die in den letzten Jahren gar keine Rolle mehr gespielt haben. Diese lauten, „fröhlichen“ Farben werden für die Konsumenten als „Stimmungsaufheller“ in Zeiten mit wenig guten Nachrichten interessant werden. Unabhängig von einem genauen Farbtrend, sehen wir insgesamt einen Trend zu einfarbigen Produkten vs. Produkten mit vielen verschiedenen Farben und Farbakzenten.