02.05.14 – Ed. Wüsthof Dreizackwerk KG

200 Jahre «Made in Solingen»

Im Jahr 1814 von Johann Wilhelm Wüsthof gegründet, hat sich die Ed. Wüsthof Dreizackwerk KG von einem kleinen Handwerksbetrieb zu einem international agierenden Unternehmen entwickelt.

Anlässlich des 200. Geburtstages bietet der Solinger Messerhersteller ein Jubiläumsset an, das Tradition und Moderne verbindet.

143ad0514sm.jpg

Neben Schneidwaren umfasst das Sortiment des Solinger Traditionsunternehmens auch Zubehör wie Messerblöcke.

 
143aa0514sm.jpg

Das Jubiläumsset zum 200-jährigen Geburtstag von Wüsthof umfasst ein Brot- und Gemüsemesser, ein Klingen-Öl und eine Broschüre.

 
Alle Bilder anzeigen

Die historische Schleiferszene auf der Geschenkverpackung des Sets erinnert an die Anfänge von Wüsthof: Der Schwerpunkt des Familienunternehmens lag anfangs auf der Herstellung von Scheren sowie im Handel von Stahl- und Eisenwaren.

Eduard Wüsthof, die dritte Generation, führte zwischen 1839 und 1876 die Produktion von Taschenmessern ein und mit der vierten Generation, d.h. Robert Wüsthof, begann ab 1881 das Exportgeschäft nach Nordamerika. Heute liefert der Solinger Messerhersteller in über 80 Länder und der Exportanteil liegt bei 80 %. In den USA und in Kanada gibt es eigene Vertriebsgesellschaften mit etwa 65 Beschäftigten, ansonsten arbeitet Wüsthof im Ausland mit Distributoren zusammen.

Am Stammsitz in Solingen sind rund 300 Mitarbeiter tätig.

Wüsthof fertigt dort über 350 verschiedene Varianten geschmiedeter Messer mit dem Markenzeichen «Made in Germany/Solingen». Alle tragen das berühmte Dreizack-Logo, das bereits 1895 beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin als Warenzeichen eingetragen wurde.

Ob Fabrikerweiterungen, die Umstellung auf rostfreien Stahl oder technische Entwicklungen wie das «PEtec-Verfahren» (Precision Edge Technology): Jede der mittlerweile sieben Generationen hat zur Erfolgsgeschichte des Unternehmens beigetragen, das heute Harald Wüsthof und seine Cousine Viola Wüsthof leiten.

Die Innovationskraft des Herstellers steckt auch im Jubiläumsset, das ein Koch- und Gemüsemesser aus nicht rostfreiem Carbonstahl mit einer Härte von 59 HRC enthält. Den Griff aus Palisanderholz, das oft beim Musikinstrumentenbau zum Einsatz kommt, charakterisieren drei Nieten aus Messing. Außerdem liegen dem Set ein Klingen-Öl, eine kleine Broschüre samt Pflegeanleitung und Informationen über die verwendeten Materialien bei.

Besonderen Wert legt Wüsthof aber nicht nur auf Qualität «Made in Germany/Solingen», sondern auch auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit, wie die geschäftsführende Gesellschafterin Viola Wüsthof in unserem Kurzinterview erläutert (siehe Kasten).

Viola Wüsthof im Interview

stil & markt: Was bedeutet für Sie nachhaltiges Denken und Handeln, und welche Rolle spielen hier Fertigungsmethoden und Produktionsprozesse?

Viola Wüsthof: Umweltschutz und Nachhaltigkeit haben für Wüsthof seit jeher eine hohe Priorität. Als Familienunternehmen in der siebten Generation legen wir besonderen Wert auf das Zusammenspiel von Ökonomie und Ökologie. Sowohl bei den Fertigungsmethoden als auch Produktionsprozessen achten wir darauf, dass die Ressourcen geschont werden, der Ausstoß von CO2 und weiteren Abgasen so gering wie möglich ist und die Energie- und Rohstoffeffizienz weiter optimiert wird. Dank eines umfangreichen Filtersystems verlassen Luft und Wasser, die während der Produktion benötigt werden, in absoluter Reinheit das Werk. Unser Augenmerk richtet sich aktuell auf die Wärmerückgewinnung und Verringerung der Schallemission.

stil & markt: Die EU will strengere Vorgaben für «Made in Germany» einführen. Was halten Sie davon?

Viola Wüsthof: Als Hersteller mit deutschem Produktionsstandort können wir die aktuelle Diskussion ganz entspannt verfolgen. Wüsthof erfüllt nicht nur die Vorgaben für «Made in Germany», sondern auch die viel strengeren Anforderungen für das Qualitätssiegel «Made in Solingen». Insbesondere bei «Made in Germany« gibt es keine eindeutigen Vorgaben, sodass manche Unternehmen diese Herkunftsbezeichnung verwenden, obwohl nur ein geringer Teil der Fertigung in Deutschland erfolgt. Wüsthof besitzt eine der modernsten Messerfabriken der Welt, in der aktuell neun geschmiedete und drei gestanzte Messerserien hergestellt werden — alles zu 100 % in den Produktionsstätten Kronprinzenstraße und Lindgesfeld in Solingen.

stil & markt: Wie vermarkten Sie «Made in Germany» am PoS?

Viola Wüsthof: «Made in Germany» beziehungsweise «Made in Solingen» wird von vielen Kunden untrennbar mit der Marke Wüsthof gesehen. Auf allen unseren Messern, Verpackungen und PoS-Materialien bekennen wir uns dazu und verweisen auf «Made in Germany/Solingen». Auch im täglichen Kundengespräch, insbesondere in den Exportmärkten USA, China und Japan spüren wir, dass beide Gütesiegel einen hervorragenden Ruf genießen. Ob in New York, Peking, Tokio oder Berlin, der Kunde weiß beim Anblick von «Made in Germany/Solingen», dass er ein Qualitätsprodukt von einem namhaften Markenhersteller kauft.

Diesen USP nutzen wir in unserer Kommunikation mit den Kunden und grenzen uns dadurch klar von unseren Mitbewerbern ab.