18.02.25 – Bilanz 2024 der Schneid- und Haushaltwarenindustrie
Volatile Marktlage prägt die Branche
Das Jahr 2024 war für die Schneid- und Haushaltwarenindustrie geprägt von Herausforderungen, einer nur marginalen Erholung, aber auch Chancen. Diese Bilanz zog der IVSH Industrieverband Schneid- und Haushaltwaren anlässlich der Ambiente 2025.
Insgesamt setzte die Branche rund 2,15 Mrd. Euro um, was einem Zuwachs von 2,4 % gegenüber 2024 entspricht. Preisbereinigt blieben positive Wachstumseffekte jedoch aus, da Kostenexplosionen bei Energie, Personal und Rohstoffen die Margen erheblich belasteten. Im Bereich Bestecke gab es Rückgänge von 3,4 % bei der Produktion und 0,1 % beim Umsatz. Haushaltswaren hingegen verzeichneten Zuwächse von 6,9 % bei der Produktion und 5,4 % beim Umsatz. Schneidwaren wuchsen leicht mit 3,5 % mehr Produktion, doch der Umsatz liegt weiterhin unter dem Vor-Covid-Niveau und wuchs nur um rund 0,6 %.
Schwierige Prognosen für 2025
Die Prognosen für 2025 bleiben schwierig. Nur 16 % der Unternehmen bewerten die aktuelle Geschäftslage im Inland als gut, zumindest 47 % als befriedigend und 37 % als schlecht. Doch es gibt auch leicht positive Ausblicke: Für die nächsten Monate rechnen immerhin 32 % der Unternehmen mit einer Erhöhung der Produktion und 51 % mit keiner Veränderung, nur 12 % gehen von einer Abnahme aus. Im Inland rechnen 27 % mit einer Zunahme der Geschäfte im nächsten Jahr, 62% mit keiner Veränderung und nur 11 % mit einer Abnahme.
Ein zentrales Problem bleibt der Fachkräftemangel. 16 % der Unternehmen planen Neueinstellungen in 2025, während 36 % mit einem Rückgang/Abbau von Personal rechnen.
Kurswechsel gefordert
Angesichts dieser Belastungen fordert der IVSH schnelle, vor allem verlässliche politische Maßnahmen und einen Kurswechsel. Unerlässlich sei ein Bürokratieabbau. „Auch wenn unsere Mitglieder mit Tatkraft, Engagement und Mut der Krise trotzen: Unsere Branche kann diese Herausforderungen nicht allein bewältigen. Es braucht entschlossene politische Maßnahmen, um die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen zu sichern“, sagt Ralf Zimmermann, Vorsitzender des IVSH dazu.
Geschäftsführer Jan-Frederik Kremer berichtete über die Neuaufstellung des IVSH. Mit innovativen Formaten wie „IVSH-Update“, dem neuen digitalen Mitgliedermagazin „IVSH-Insider“, dem neuen Expertenteam „Regulation, Compliance & Sustainability“ und dem Schwerpunkt „IVSH-Next“ (Initiative zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von morgen durch Innovationen, neue Kooperationen und Impulse) gehe der IVSH die Herausforderungen proaktiv an, um die Unternehmen der Branche zu unterstützen. Ein weiteres besonderes Augenmerk lege der Verband auch auf die (wieder) verstärkte Zusammenarbeit mit dem Handel.