14.12.16 – Offizielle Anerkennung

Porzellanmalerei ist deutsches Kulturerbe

Das Porzellanhandwerk genießt seit Jahrhunderten ein hohes Ansehen in Deutschland. Nun wurde die Handwerkskunst als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

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Hohes künstlerisches Geschick und einen routinierten Umgang mit Farben und Pinsel erfordert es, das feine Porzellan mit Malereien zu verzieren.

 

Am 9. Dezember wurde die Porzellanmalerei vom Expertenkomitee für Immaterielles Kulturerbe bei der Deutschen UNESCO-Kommission offiziell ins Bundesweite Verzeichnis aufgenommen. Dies soll die Vielfalt der kulturellen deutschen Ausdrucksformen nach außen sichtbar machen und das Bewusstsein für die Bedeutung kultureller Güter festigen.
   
In Europa verbreitete sich das Porzellan im 18. Jahrhundert. Als „weißes Gold“ bekannt, wurde es seit jeher hoch geschätzt. Die Verzierung mit Malereien hat sich seit den Anfängen an mehreren Standorten etabliert, die nun Teil des Bundesweiten Verzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes sind.
   
Den Antrag auf Anerkennung des Malereihandwerks hatte die „Königliche Porzellan-Manufaktur“ (KPM) Berlin gestellt. Seit 1753 werden hier Figuren, Vasen und Geschirr aus dem feinen Material hergestellt, die durch handgemalte Dekore zu Unikaten werden.

Heute beschäftigt die KPM 30 Malerinnen und Maler, die das Porzellan mit Blumenmalereien, Watteau-Szenen, Landschaften, Figuren, Gebäuden u.a. versehen. Durch die freie Interpretation der Vorlage und die handgeschriebene Signatur kann jedes Stück auf seinen Maler zurück geführt werden.
    
Ebenfalls kann sich die „Porzellan Manufaktur Nymphenburg“ über den Eintrag ins Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes freuen. Auch hier trägt jedes Dekor die individuelle Handschrift seines Malers.

Laut eigener Aussage arbeiten die Kunsthandwerker nur hier ohne Schablonen – daher dauert es bis zu 15 Jahre, bis einem Debütanten bestimmte Aufgaben in der Malerei überlassen werden. Besonders für seine Opulenz und den großen Motivreichtum rühmt sich der Münchner Standort.