18.11.19 – Stellenabbau

Meissen Porzellan streicht 201 Stellen

Das schwierige Umfeld in der Porzellanbranche und die gesamtwirtschaftliche Situation zwinge das Unternehmen zu „Anpassungen bei Strukturen und Kosten”.

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Zu massivem Stellenabbau sieht sich der Porzellanhersteller Meissen gezwungen. © Staatliche Porzellanmanufaktur Meissen

 

Unter anderem wird sich die Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen von nicht profitablen Standorten, die zum größten Teil im Rahmen der vor einigen Jahren versuchten Entwicklung zu einer breiten Luxusmarke eröffnet wurden, trennen. Direktbetreuung und E-Commerce sollen hingegen ausgebaut werden. Die Zahl der Stellen wird, so das Unternehmen in seiner offiziellen Mitteilung, von 619 auf 418 reduziert: „Das geschieht im Rahmen eines fairen Interessensausgleichs sozialverträglich gemeinsam mit dem Betriebsrat sowie über reguläre Altersabgänge und deren Nicht-Nachbesetzung. Die Ausbildung junger Mitarbeiter bleibt von diesen Maßnahmen unberührt”, heißt es dort. Weiterhin strebe man an, bis zu zehn Mitarbeiter jährlich zur Zukunftssicherung des Meissener Kunsthandwerks aus der betriebseigenen Maler-und Keramiker-Ausbildung zu übernehmen. Aus Sicht der Geschäftsführung sind diese Maßnahmen für den dauerhaften Erhalt der Manufaktur zwingend notwendig. Der Aufsichtsrat hat dem Vorgehen nach intensiver Diskussion zugestimmt.

Modernisierungsprozess läuft

Im Mittelpunkt aller Maßnahmen stehe die nachhaltige Sicherung des kulturellen Erbes und der Erhalt der kunsthandwerklichen Porzellanherstellung am Standort Meißen. In den letzten beiden Jahren habe das Unternehmen zahlreiche Maßnahmen zur Neuausrichtung umgesetzt: Neue Formen und Dekore tragen ebenso zu einem moderneren Markenbild bei wie die neuen Internet- und Social Media-Auftritte, neue Verpackungen und Werbemotive. Daneben habe man dringend notwendige Investitionen in den Standort getätigt, Gerätschaften und Prozesse optimiert und modernisiert.

Dennoch zwinge das schwierige Umfeld in der Porzellanbranche und der stärker zu erwartende wirtschaftliche Abschwung in Kernmärkten zu einer Anpassung der Wachstumsaussichten: Zwar konnte die Manufaktur in den letzten Jahren leichte Umsatzsteigerungen verzeichnen, die ambitionierten Wachstumsziele aber nicht erreichen. Die Anpassungen seien daher erforderlich, um die für den langfristigen Erhalt der Manufaktur notwendigen wirtschaftlichen Ergebnisse erzielen zu können.