16.09.20 – GfK
Online-Shop lohnt sich für stationäre Händler
Covid-19 hat das Wachstum des Online-Handels in Europa beschleunigt – eine Entwicklung, die auch stationären Händlern mit Online-Shop zugute kam.
Aktuelle Daten der GfK zeigen, dass traditionelle Händler im Bereich technischer Konsumgüter während des Lockdowns von einem hohen Grad an Kundentreue profitiert haben. Inbesondere ihre Online-Shops wurden gerne genutzt – denn während in den ersten Wochen des Lockdowns vor allem reine Online-Händler (Pure Player) einen rapiden Verkaufsanstieg bemerkten, begannen die Verbraucher zwei bis drei Wochen nach Beginn der Ausgangsbeschränkungen, die Online-Präsenz traditioneller Einzelhändler stärker zu nutzen.
GfK zufolge hätten die meisten Unternehmen diesen Zeitraum auch benötigt, um ihre Strategien zu ändern oder ihr Online-Geschäft weiterzuentwickeln. Ein Aufwand, der sich für viele gelohnt haben dürfte. Denn wie GfK Handelsexperte Oliver Schmitz erklärt, war Online-Shopping während des Lockdowns die einzige Möglichkeit, um technische Konsumgüter zu kaufen – und die Europäer nutzten hierfür gerne die Online-Shops ihrer bevorzugten Ladengeschäfte: „Deren Umsatz lag sogar über dem der verkaufsstarken Online-Händler.“
Auf die Zukunft vorbereiten
„Nach Wiedereröffnung der stationären Geschäfte kehrten die Kunden zwar in die Läden zurück, ein Teil der neuen ‚digitalen Kunden‘ wird aber auch weiterhin online einkaufen. Dies ist eine wichtige Phase für traditionelle Einzelhändler, die im wettbewerbsorientierten Online-Geschäft Nachholbedarf hatten. Während des Lockdowns konnten sie die Markentreue der Verbraucher in größtmöglichem Umfang ausschöpfen, um mehr Kunden für ihre digitalen Kanäle zu gewinnen. Jetzt müssen sie sich darauf konzentrieren, diese Kunden durch ein erweitertes physisches und digitales (‚phygitales‘) Angebot zu halten“, rät Oliver Schmitz.
Denn die GfK prognostiziert, dass der Online-Handel insgesamt wachsen wird – zwar geht man nicht davon aus, dass das Rekordumsatzniveau der Lockdown-Wochen dauerhaft erreicht wird, der Anteil des Online-Handels wird sich aber wohl über dem des Vor-Krisen-Niveaus einpendeln.
Die beliebtesten Kategorien beim Online-Shopping sind elektronische Produkte und Finanzdienstleistungen, aber auch Spielzeug oder Haarpflegeprodukte werden im Vergleich zum Vorjahr häufiger im Web gekauft.