29.12.20 – GPK-Branchenstudie von Marketmedia24

Nachfrage von der Pandemie beflügelt

Die aktuelle Studie „Branchen-Report GPK/Haushaltswaren 2028“ von Marketmedia24 beschreibt drei mögliche Entwicklungen für die Branche. Im optimistischen Szenario winke dem Dining-Bereich bis 2028 ein Umsatz, der sogar deutlich über dem des Jahres 2019 liegen wird.

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Rückzug ins Private – die Coronakrise befeuert den Cocooning-Trend. Daraus resultiert laut Marketmedia24 eine höhere Nachfrage im GPK-Handel, insbesondere in den Bereichen Dining und Cooking. © deniskomarov - stock.adobe.com

 

Während für manche Wirtschaftszweige der coronabedingte Konjunktureinbruch zum Teil sogar existenzbedrohend ausfallen wird, sind die Konsequenzen für die GPK- und Haushaltswaren-Branche nicht ausschließlich negativ. Mit der Pandemie hat ein Rückzug ins Private eingesetzt, der die Themen rund um Cooking, Dining und Decorating wieder ins Blickfeld der Verbraucher rückt. Mit Homing, Homeoffice und Homeschooling hat die Nachfrage im Handel insbesondere in den Bereichen Dining und Cooking sogar massiv angezogen. Diese Tatsache wird den krisenbedingten Einbruch allerdings nur bedingt abfedern. Das geht aus den Berechnungen der Branchenanalysten und Zukunftsforscher von Marketmedia24 aus Köln hervor. Denn die moderne Arbeitswelt und der urbane Lifestyle gipfelten in der sogenannten „Snackification“, ein Trend, bei dem viele kleine, meist unterwegs eingenommene Mahlzeiten angesagt waren. Trotzdem wuchs parallel das Bewusstsein für gesunde, frische und selbst gekochte Ernährung.

„Viele von uns haben in den vergangenen Monaten so viel Zeit in der Küche verbracht wie selten zuvor. Und das zeigen auch die Verkaufszahlen im Handel, denn die Nachfrage nach Zubehör fürs Kochen und Backen ist deutlich gestiegen“, unterstreicht Nicolette Naumann, Bereichsleiterin Ambiente, Messe Frankfurt GmbH.

Durch Homeoffice und Homeschooling verändern sich Ernährungstrends und Ernährungsrhythmen, was sich in der Nachfrage nach den entsprechenden Produkten aus den Bereichen Dining, Cooking und Decorating niederschlägt. Branchen-Insider sind überzeugt: Je mehr das Arbeiten zu Hause auch ohne Lockdown zum Alltag gehört und je ausgedehnter sich der Aufenthalt in den eigenen vier Wänden gestaltet, umso dauerhafter wird der private Haushalt auf- bzw. ausgerüstet.

Drei mögliche Szenen

Angesichts der Corona-Pandemie sind Vorhersagen über die zukünftige Entwicklung des GPK-/Haushaltswaren-Marktes schwierig geworden. Gängige und gelernte Vorhersagemodelle greifen nicht mehr, Planungen erfolgen mit großer Vorsicht, denn die Vorausschau auf die längerfristigen Marktentwicklungen beginnt mit einem Rückblick auf die Vergangenheit. Doch spielt die Vergangenheit für die Zukunft dieser Branche überhaupt noch eine Rolle?

Der neue „Branchen-Report GPK/Haushaltswaren 2028“ kann aufgrund der vielen unbekannten Einflussfaktoren keine Vorhersagen machen. Die Studie liefert aber drei tragfähige, auf möglichen Entwicklungen des Wirtschaftswachstums beruhende Szenarien bis zum Jahr 2028. Im optimalen Fall erwartet das Marktforscherteam einen raschen Aufschwung, bei dem die Umsätze schon 2021 wie im Folgejahr der Finanzkrise 2010 um 4 % zulegen werden. Sollte die Stagnation des Marktes hingegen länger anhalten, beginnt die Erholung frühestens ab 2023 und dann in kleinen Schritten.

 Für die Mehrheit der Vertriebswege geben sich die Szenarien wenig optimistisch. Denn weder der Fachhandel als die Nummer eins am Markt noch die meisten anderen stationären Kollegen werden es bis 2028 schaffen, das Umsatzniveau des Vorkrisenjahres 2019 wieder zu erreichen. Lediglich dem stationären Möbelhandel könnte dies gelingen. Gewinner aber wird der Online-Handel sein, der 2028 gut 21 % aller Dining-, Cooking- und Decorating-Käufe realisieren dürfte.