29.10.20 – Neue Corona-Beschlüsse

HDE: „Faktischer Lockdown für den Einzelhandel“

Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht in den gestern gefassten Corona-Beschlüssen einen „faktischen Lockdown“, der viele Einzelhändler in der Innenstadt gefährdet.

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Kaum Menschen in den Innenstädten, wie hier in Bamberg im März 2020 – dieses Bild dürfte nun auch die nächsten Wochen prägen. © Meisenbach GmbH

 

Wie der HDE betont, seien infolge der Beschlüsse zum Herunterfahren des öffentlichen Lebens viele Handelsunternehmen auf die zugesagte staatliche Hilfe angewiesen. Positiv sei, dass in den Geschäften nun statt ursprünglich geplant einem Kunden pro 25 m² zumindest ein Kunde pro 10 m² Verkaufsfläche zugelassen sein soll. Der faktische Lockdown gefährde jedoch viele Einzelhändler in der Innenstadt. „Die Politik hat zumindest den Vorschlag zur strengen Begrenzung der Kundenzahl noch einmal abgeschwächt. Das ist gut so und wird den Händlern helfen, längere Schlangen vor den Geschäften und in der Folge unnötige Ansteckungsrisiken zu vermeiden“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Schwierige Lage auch für Händler

Offensichtlich habe der Einzelhandel mit seinen über Monate hervorragend funktionierenden Hygienekonzepten auch die an der Beschlussfassung beteiligten Politiker überzeugen können. „Einkaufen ist auch in der Pandemie sicher, der Einzelhandel ist kein Hotspot“, so Genth weiter. Das weitgehende Herunterfahren des öffentlichen Lebens mit Schließungen in der Gastronomie und verschärften Kontaktbeschränkungen bringe allerdings auch die Handelsunternehmen in den Innenstädten in eine schwierige Lage. Zwar dürften die Geschäfte geöffnet bleiben, aber es werden voraussichtlich nur wenige Kunden den Weg in die Stadtzentren finden. „Wenn die Geschäfte als einzige geöffnet sind, alle anderen Branchen rundherum schließen müssen und die Menschen zuhause bleiben, dann sind die Händler in einer sehr schwierigen Lage. Die Handelsunternehmen können nur bei entsprechenden Kundenfrequenzen wirtschaftlich arbeiten“, so Genth. Deshalb sei die Branche für die kommenden Wochen mehr denn je auf schnelle und unkomplizierte Hilfen für unverschuldet in Not geratene Geschäfte angewiesen.

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