02.04.20 – Corona-Pandemie

Galeria Karstadt Kaufhof im Schutzschirmverfahren

Aufgrund der Corona-Krise verzeichnet Galeria Karstadt Kaufhof dramatische Umsatzrückgänge. Ein Schutzschirmverfahren soll den Warenhauskonzern retten.

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Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof muss wegen hoher Umsatzverluste unter den Rettungsschirm. © Galeria Karstadt Kaufhof

 

Seit Beginn der Krise Anfang März leidet der Konzern unter massiven Umsatzverlusten: Jede Woche verliere Galeria Karstadt Kaufhof nach eigenen Angaben mehr als 80 Mio. Euro, während wesentliche Kosten weiterlaufen. Bis Ende April rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzausfall von über eine halbe Mrd. Euro. Auch die Arbeitsplätze von mehr als 28.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie von langjährigen Lieferanten, Dienstleistern und Partnern stehen auf dem Spiel.

Staatliche Hilfe

„Wir haben uns ab dem ersten Tag des Shut Down mit aller Kraft auch um die versprochene staatliche Hilfe bemüht. (…) Dieser Prozess ist sehr bürokratisch, kostet wertvolle Zeit, ist mit zusätzlichen Hürden verbunden – und hat deshalb einen ungewissen Ausgang. (…) Auf eine Lösung können wir aber nicht noch weitere Wochen der Krise warten, sondern müssen jetzt handeln“, so Miguel Müllenbach, CFO von Galeria Karstadt Kaufhof.

Schutzschirmverfahren genehmigt

Das Amtsgericht Essen hat den Antrag eines Schutzschirmverfahrens genehmigt. Dies gilt auch für die Tochtergesellschaft Karstadt Sports. In dieser auf Sanierung angelegten Variante des Insolvenzverfahrens bleibt die bestehende Geschäftsführung zwar im Amt, wird aber durch einen Sachwalter unterstützt. In diesem Fall durch den Düsseldorfer Anwalt Dr. Frank Kebekus. Zusätzlich hat das Unternehmen den Restrukturierungsexperten Arndt Geiwitz als Generalbevollmächtigten engagiert.

Signa investiert Millionen

Gesellschafter Signa hatte in den vergangenen Monaten bereits mehr als 500 Mio. Euro zur Neuausrichtung der innerstädtischen Warenhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof investiert – und wird weitere Beträge in dreistelliger Millionenhöhe zur Verfügung stellen. Durch das Schutzschirmverfahren hofft das Unternehmen, die aktuell schwierige Situation ohne hohe Neuverschuldung zu bewältigen und die Sanierung und Zusammenführung der Warenhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof weiterzuführen.