28.12.20 – Bitkom
Digitale Angebote werden gewünscht
Mehr Kunden in die Fußgängerzonen locken – klappt das mithilfe der Digitalisierung? Bitkom zeigt: Verbraucher wollen digitale Angebote in der Innenstadt.
Was können die Händler tun, damit in Zukunft wieder mehr Menschen in Ladengeschäfte und Fußgängerzonen kommen? Der Digitalverband Bitkom hat in einer repräsentativen Studie 1055 Internetnutzer ab 16 Jahren danach gefragt, welche digitalen Angebote sie sich in ihrer Innenstadt wünschen.
Ganz vorn liegt demnach WLAN, das 71 % beim Shoppen gern nutzen würden. Das gilt nicht nur für die 16- bis 29-Jährigen (75 %) oder die 30- bis 49-Jährigen (76 %) – sondern auch für die 50- bis 64-Jährigen (68 %) sowie die Senioren ab 65 Jahren (59 %). Großes Interesse besteht auch an Apps, die einen Angebotsvergleich ermöglichen: Fast zwei Drittel (64 %) würden eine Anwendung auf dem Smartphone nutzen, die anzeigt, welches Geschäft in der Innenstadt gerade den besten Preis anbietet.
Ebenfalls 64 % wünschen sich Echtzeit-Informationen auf dem Smartphone, welche Produkte in den Geschäften gerade vorrätig sind. Zugleich sind 62 % der Meinung, dass der stationäre Handel mithilfe digitaler Technologien den Einkauf für die Kunden spannender und komfortabler machen kann.
Innenstädte neu denken
„Die Innenstädte müssen neu gedacht werden – diese Erkenntnis gilt nicht erst seit dem Lockdown. Digitale Technologien können bei der Neu- und Wiederbelebung des niedergelassenen Einzelhandels helfen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. WLAN sowie ein eigener Webshop müssten Standard sein – gerade für kleine und mittlere Geschäfte, die mithilfe von Click & Collect Kunden in die Läden locken könnten.
Zwei Standbeine sind nötig
Denn die Umfrage zeigt auch, dass viele Verbraucher am stationären Einzelhandel hängen: Zwei Drittel der Internetnutzer (66 %) vermissen in der Corona-Pandemie ein Online-Angebot ihrer Geschäfte vor Ort. 79 % haben auch die konkrete Sorge, dass Einzelhändler in ihrer Region das Jahr wirtschaftlich nicht verkraften werden.
„Die Menschen in Deutschland wollen ihre Lieblingsläden gern unterstützen. Das gelingt oft nicht, da viele stationäre Händler weiterhin kein Online-Angebot für ihre Kunden vorhalten“, mahnt Rohleder. „Es geht also nicht darum, Online-Handel und stationären Einzelhandel gegeneinander auszuspielen. Um krisenfest und langfristig erfolgreich zu sein, benötigen Händler zwei Standbeine: vor Ort und im Netz.“