14.11.14 – Nachgefragt!

3D-Drucker auf dem Vormarsch

In den Medien wird immer wieder das Thema „3D-Drucker“ diskutiert und mögliche Chancen sowie Risiken mit der neuen Technologie aufgezeigt.

Eindeutige Fälle von Produktpiraterie mittels der Drucker sind bislang nicht bekannt, aber durchaus denkbar.

Ein Anlass für stil& markt, genauer nachzufragen.

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Ob Schokolade, Tassen oder Häuser – in zwei bis fünf Jahren könnten 3D-Drucker für das Geschäft mit Plagiaten rentabel sein.

 

Bei Designprodukten, die sich über ihre äußere Form oder Optik kennzeichnen, sind Plagiate mittels 3D-Drucker am ehesten denkbar.

Zwar sind die momentanen Kosten für die Anschaffung dieser 3D-Drucker sehr hoch (ca. 100.000 Euro pro Stück), sodass „das Geschäft mit unrechtlichen Fälschungen zurzeit nicht rentabel ist“, wie Christine Lacroix von der Aktion Plagiarius, Elchingen, gegenüber stil& markt erklärt. „Doch in zwei bis fünf Jahren könnten aufgrund der technischen Verbesserung und der Preisentwicklung 3D-Drucker schon für den Ottonormalverbraucher erhältlich sein“, so Lacroix. Dann wäre eine Massenproduktion von Plagiaten ohne ausreichenden rechtlichen Schutz die Folge.

Deshalb fordert die Industrie laut Handelsblatt neue EU-Regeln, um geistiges Eigentum auch europaweit zu schützen.

Neben dem Design und den entsprechenden Materialien brauchen Produktpiraten sogenannte CAD-Vorlagen – digitale Dateien, die für den Ausdruck eines Produktes notwendig sind.

Diese Daten könnten illegalüber das Internet vertrieben werden und brauchen deshalb rechtlichen Schutz. Zurzeit stehen den Unternehmen lediglich die Schutzrechte, wie z.B. das Patent, das Urheberrecht oder das Geschmacksmuster, zur Verfügung. Die Marktforschungsanalysen von Gartner gehen jedoch davon aus, dass bereits 2018 die Einbußen für Rechteinhaber bei mindestens 100 Mrd. Dollar jährlich liegen werden.

Doch welche Risiken sind für den Fachhandel durch 3D-Drucker zu erwarten?

Volker Bartels, Vorstandsvorsitzender des Aktionskreises gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V. (APM), erklärt: „Sofern sich Fachhändler der Konkurrenz durch unrechtmäßige Fälschungen ausgesetzt sehen, sollte eventuellen Rechtsverletzungen nachgegangen werden.

Aber auch positive Entwicklungen sind laut Bartels dank der neuen Technologie für Hersteller und Unternehmen zu erwarten: eine schnelle und günstige Erstellung von Prototypen, woraus verkürzte Produkt-Entwicklungszeiten resultieren können.

www.apm.de
www.plagiarius.com