07.02.24 – Insolvenz in Eigenverwaltung
Ritzenhoff plant Neuausrichtung
Die Ritzenhoff AG hat am 25. Januar 2024 einen Antrag auf Durchführung eines Eigenverwaltungsverfahrens beim Amtsgericht Arnsberg gestellt. Der Glashersteller will sich nun strategisch neu ausrichten.
Wie das Unternehmen mitteilt, ist das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung Teil einer umfassenden Strategie zur Stabilisierung im laufenden Geschäftsbetrieb. Der Vertrieb werde unverändert fortgeführt, Bestellungen wie gewohnt angenommen und bearbeitet. Die Gehälter und Löhne der Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld abgesichert.
Die nachteiligen wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre machten eine umfassende Restrukturierung für eine langfristige Sanierung erforderlich, heißt es in einer Erklärung. Die Ritzenhoff AG sei als energieintensives Unternehmen besonders von den gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten sowie Nachwirkungen der Covid-Pandemie betroffen gewesen. Auch machten resultierende Veränderungen im Kunden- und Kaufverhalten, insbesondere im Brauereisektor, einen tiefgreifenden Strategiewechsel erforderlich. Carsten Schumacher, CEO der Ritzenhoff AG, gibt sich zuversichtlich, dass das Eigenverwaltungsverfahren die Unternehmensstruktur stärken und es ermöglichen wird, „weiterhin höchste Qualität ‘Made in Germany’ zu erbringen“.
Unternehmer Robert Tönnies will die Inhaberfamilie beim Transformationsprozess aktiv unterstützen. Tönnies hatte sich bereits im Herbst 2023 an der Ritzenhoff AG beteiligt.
Ein Team von Lieser Rechtsanwälte, unter der Leitung von Jens Lieser und Dr. Martin Kaltwasser, begleitet das Sanierungsverfahren als Generalbevollmächtigte. Dr. Alexander Höpfner von der Kanzlei AC Tischendorf wurde vom Amtsgericht zum vorläufigen Sachverwalter bestellt.