12.07.18 – Sonderausstellung

Porzellan im Wandel

Beim Thema Esskultur geht es nicht nur um die Speise, sondern auch um den Teller darunter – das zeigt die Ausstellung „Dick. Dünn. Fett. Mager. Porzellan in drei Jahrhunderten Esskultur“ im Porzellanikon.

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Internationale Einflüsse auf die Gestaltung des Geschirrs zeigt die Teilausstellung in Selb. © Porzellanikon

 
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Den Gedeckten Tisch im Wandel der Zeit können die Besucher am Standort Hohenberg begutachten. © Porzellanikon

 

Am 8. Juni 2018 hat das Porzellanikon in Hohenberg an der Eger und Selb die SonderausstellungDick. Dünn. Fett. Mager. Porzellan in drei Jahrhunderten Esskultur“ eröffnet. Auf ca. 600 m² Ausstellungsfläche befasst sich diese mit dem Wandel des Essgeschirrs vom 19. Jahrhundert bis heute. Etwa 1000 Exponate in drei Themenbereichen veranschaulichen den Wandel der Servicekultur, eine kleine Geschichte des Koch- und Backgeschirrs und die Folgen nationaler und internationaler Einflüsse auf die Entwicklung des Porzellans.

 

Senfkannen, Walküren und Currywurst-Schalen

Unter dem Motto „Ausgelöffelt Terrine, Teller, Tasse …“ werden in Hohenberg an der Eger vergessene Teile wie Ragoutschüsseln, Bouillontassen oder Saucengießer und Gerätschaften wie Löffel, Kellen oder Senfkannen vorgestellt. Eine acht Meter lange Tafel dient als Zeitachse des Gedeckten Tisches vom 19. Jahrhundert über die 30er Jahre und die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute. „Luzifer“, „Walküre“ oder „Durabel“ sind keine Mythenfiguren, sondern hitzebeständige Porzellane, denen sich die Ausstellung ebenfalls widmet.

In Vergessenheit Geratenes, Gebliebenes und Neues thematisiert der Bereich „Mahlzeit! Vom Herd auf den Tisch. Eine kleine Geschichte des Koch- und Backgeschirrs“ am Standort Hohenberg. Vitrinen, die Öfen nachempfunden sind und ein dekorierter Küchenblock verbreiten echte Küchenatmosphäre. Eine digitale Bildershow zeigt Anzeigen und Werbeflyer vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.

Den Einfluss internationaler Gerichte auf das Design des Porzellans beleuchtet der Ausstellungsteil: „Berlin, London, Paris, New York, Beijing ... – Eine Cool(e)-Tour des Speisens“ führt die Besucher in Selb durch sieben verschiedene Länder. Typische Formen wie Currywurstschalen, Schneckenpfannen oder die im asiatischen Raum verbreiteten Schälchen wurden in landestypischen Szenen auf einem langen Tisch präsentiert und das Arrangement mit Restaurant- und Werbeschilder, einem nachgestellten Pizzaofen, Verkaufsbuden und einem großen Grill untermalt.

 

Miteinander von Museum und Branche

 Fast alle Exponate stammen aus den reichhaltigen Sammlungen des Porzellanikons selbst oder aus den Archiven Hutschenreuther und Rosenthal. Ergänzt wurden diese um aktuelle Erzeugnisse deutscher Hersteller, die dem Porzellanikon für die Ausstellung und dessen Sammlung übereignet wurden. Dies demonstriert das gute Miteinander von Museums und Branche: So ist eine große Zahl von Unternehmen präsent und verleiht zugleich dem Angebot einen großen Facettenreichtum.