07.02.24 – IVSH-Pressekonferenz
Kostendruck und Nachfrageschwäche
Bei der Pressekonferenz des Industrieverbands Schneid- und Haushaltswaren (IVSH) im Rahmen der Ambiente sprach der IVSH-Vorstand über die Entwicklungen seiner Branche.
Die Schneid- und Haushaltswarenindustrie, da waren sich alle drei einig, hatte es im zurückliegenden Geschäftsjahr besonders schwer. Der Gesamtumsatz der Branche sei 2023 um 11,5 % auf knapp 2,1 Mrd. Euro gesunken. Am stärksten fiel das Minus im Bereich Schneidwaren aus. Um 16 % gingen die Umsätze hier auf 1,14 Mrd. Euro zurück. Die Haushaltswaren, v. a. Kochgeschirr, Pfannen und Küchenhelfern brachten um 6,1 % weniger ein und kamen auf 782 Mio. Euro Umsatz. Nur die Besteckindustrie konnte mit 155 Mio. Euro ihre Umsätze stabil halten. Als Gründe gab der Verband die gestiegenen Energie- und Materialkosten sowie den Kostendruck an.
Stefan Schmitz, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Küchenprofi GmbH, ging in seinem Redebeitrag v. a. auf die Haushaltsindustrie ein und sprach u. a. über die zu hohen Bestände, die sich sehr oft auch im Fachhandel fänden, der deshalb nach wie vor nur schwach ordere. Hinzu kämen die anhaltende, spürbare Kaufzurückhaltung vieler Verbraucher und ein schlechtes Weihnachtsgeschäft 2023. Er erwähnte außerdem die zunehmenden bürokratischen Auflagen wie die EU-Verpackungsverordnung, das Lieferkettensorgfaltsgesetz sowie die Nachhaltigkeitsrichtlinien und appellierte an die Verantwortlichen, hier gegenzusteuern, solange es noch möglich ist.
Auch Ralf Zimmermann, geschäftsführender Gesellschafter der Otto Röhrig Gesenkschmiede GmbH und Vorsitzender des Verbands, berichtete von rückläufigen Zahlen. Er verwies zwar auf Unternehmen der Industrie, die mit Gewinn arbeiten, betonte aber auch, dass fast überall die Umsätze gesunken seien und die Zahl der Betriebe, die mit Verlust arbeiten zugenommen haben.