19.09.19 – HDE

Mittelstand hat Probleme mit Digitalisierung

Vor allem mittelständische Händler tun sich schwer mit der Digitalisierung – das zeigt eine aktuelle Umfrage des HDE.

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Die Digitalisierung stellt vor allem mittelständische Händler vor große Herausforderungen. © iconimage - stock.adobe.com

 

Für die aktuelle Unternehmerumfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) wurden 850 Betriebe aller Größen, Standorte und Vertriebskanäle befragt. „Der Aufwärtstrend der letzten Jahre geht am mittelständischen Einzelhandel in vielen Fällen vorbei. Die kleineren Unternehmen haben Schwierigkeiten, die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern“, erklärt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. So nutzen zwei Drittel der vom HDE Befragten den Vertriebsweg Internet nicht. „Wer heutzutage nicht im Internet vertreten ist, existiert für viele Kunden gar nicht mehr. Die Kunden erwarten, dass sie den Händler in der Fußgängerzone und im Internet finden.“

Hürden für Händler

Viele Händler lassen sich insbesondere von den komplexen Anforderungen an den Datenschutz abschrecken. Da nationale Regelungen im globalisierten Online-Handel wirkungslos sind, fordert der HDE Maßnahmen auf EU-Ebene. Genth: „Die neue EU-Kommission muss die Regelungen praxisnah gestalten und nicht weiter verkomplizieren.“ Die Digitalisierung ermögliche mehr Wettbewerb im EU-Binnenmarkt. Dieser müsse dann aber auch fair gestaltet werden. Deshalb müssten für Unternehmen, die ihren Sitz außerhalb der EU haben, aber in der EU tätig sind, dieselben Regeln und Pflichten angewendet werden wie für Unternehmen aus EU-Mitgliedsstaaten. Derzeit sei das bei Daten- und Verbraucherschutz sowie Produktsicherheit nicht der Fall.

Umsatz-Prognose für 2019

Da der Konsum der eingetrübten gesamtwirtschaftlichen Lage trotze und die Verbraucherstimmung weiterhin gut sei, prognostiziert der HDE für das laufende Jahr ein Umsatzplus von 2 % im Vergleich zum Vorjahr. Das entspräche rund 537 Mrd. Euro. Preisbereinigt wird das Umsatzplus rund 0,5 % betragen. Hier ist der Online-Handel jedoch Wachstumstreiber: Während der stationäre Einzelhandel nominal nur um 1,3 % wächst, erhöht der Online-Handel seine Erlöse um rund 9 % auf 57, 8 Mrd. Euro. Damit steht der E-Commerce für fast die Hälfte des absoluten Jahreswachstums im Einzelhandel.