07.08.17 – Digitalverband Bitkom
Mehr Umsätze dank Online-Shop
Zwei Drittel der Händler sind bereits online und stationär aktiv und steigern so ihre Umsätze. In Sachen Digitalisierung gibt es jedoch Nachholbedarf.
Laut einer aktuellen Bitkom-Studie mit 530 Händlern sagt jeder Zweite, dass er bis zu 30 % seines Gesamtumsatzes online macht. Weitere 27 % der Händler geben an, zwischen 30 und 50 % ihres Umsatzes im Internet zu verdienen und bei gut jedem zehnten Händler (11 %) ist es sogar mehr als die Hälfte. „Voraussetzung dafür ist, dass die Web-Shops kundenfreundlich gestaltet sind. Dazu gehören etwa eine zeitgemäße mobile Navigation und sichere Bezahlmöglichkeiten“, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Allerdings zeigt die repräsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitkom auch, dass längst nicht jeder Händler einen Online-Shop hat: Während 5 % aller Befragten ausschließlich online verkaufen, betreiben 28 % weiterhin nur ein stationäres Geschäft und 65 % nutzen sowohl den Online- als auch Offline-Kanal.
„Viele Händler übersehen beim Online-Shop die Chance für eine Erweiterung ihres Portfolios und ein zu großer Anteil hat die Online-Welt noch überhaupt nicht für sich entdeckt", fügt Rohleder hinzu. Denn wer online wie offline verkauft, hat zu 71 % auf beiden Kanälen das gleiche Angebot. Lediglich 6 % bieten im Internet ein größeres Angebot an, 10 % verkaufen ihre Ware dort günstiger. Um die Verkaufskanäle optimal miteinander zu verknüpfen, seien zielgerichtete Investitionen und eine echte Digitalstrategie notwendig.
Digital in die Zukunft
Laut einer zweiten Umfrage unter 500 Einzel- und Großhändlern sehen sich jedoch 77 % der Befragten generell als Nachzügler in Sachen Digitalisierung: 11 % der Händler (von den rein stationären Verkäufern sogar 36 %) haben immer noch keine eigene Homepage und rund jeder Vierte ist nicht in Standard-Verzeichnissen wie Google, Google Maps, Gelbeseiten.de oder werliefertwas.de eingetragen. Einen Auftritt in den sozialen Netzwerken nutzen nur drei von zehn Händlern. „Diese einfache Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen und Kunden anzusprechen, sollten Händler nicht unnötig verschenken. Fast jeder ist heute online, auch mobil. Darauf sollten die Händler reagieren und die Kunden genau da abholen, wo es für diese am unkompliziertesten ist“, so Bitkom-Handelsexpertin Julia Miosga.
Doch auch wenn der Handel in anderen Ländern schon fortschrittlicher ist: Mit Blick auf das Jahr 2030 meinen 65 %, dass das Bezahlen beim Verlassen des Geschäftes automatisch, d. h. ohne große Schlangen an den Kassen, abläuft, 61 % sehen Läden in der Rolle eines Showrooms und mehr als jeder Zweite denkt, dass Waren bis dahin im stationären Handel auch über Virtual Reality erlebbar sein werden.