11.11.19 – Bitkom Research

Handel beklagt überfüllte Innenstädte

Der gestiegene Lieferverkehr stellt für fast jedes zweite Unternehmen ein Problem dar – und auch das hohe Müllaufkommen ist eine Belastung.

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Die größten Nachteile der Digitalisierung im Handel? Der Bitkom-Befragung zufolge nannten 46 bzw. 48 % hier den vermehrten Lieferverkehr und zunehmenden Müll. © Bitkom

 

Der Online-Handel wächst – und je mehr Waren sich Verbraucher nach Hause schicken lassen, desto mehr Lieferfahrten belasten die Innenstädte. Aus Sicht des deutschen Handels ist das ein echtes Problem: So beklagt fast jedes zweite Unternehmen (46 %) verstopfte Straßen durch einen zunehmenden Lieferantenverkehr. 48 % aller Handelsunternehmen geben außerdem an, dass steigende Kosten für Transport und Logistik eine große finanzielle Belastung darstellen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Digitalverbandes Bitkom unter 504 stationär und online tätigen Groß- und Einzelhändlern in Deutschland. „Die Bewältigung der sogenannten letzten Meile wird zunehmend zur Herausforderung, insbesondere in Innenstädten und dicht besiedelten Gebieten“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Hier bräuchte es innovative Lösungen, um die Verkehrs- und auch die Umweltbelastung zu senken.

Ist die Lösung digital?

Dr. Bernhard Rohleder fordert u. a. eine vorausschauende Planung, „bei der mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Big Data die Routen so effizient wie möglich gestaltet und Staus vermieden werden können“. Zudem empfehle sich der Einsatz von Elektromobilität nicht nur bei Nutzfahrzeugen, sondern zum Beispiel auch bei Lastenfahrrädern. Rohleder betont: „Die entsprechenden Technologien sind verfügbar. Handel und Logistik sollten in eigenem Interesse prüfen, welche sie jetzt schon in ihre Abläufe integrieren können. In Zukunft können dann auch Paketdrohnen oder -roboter in den Innenstädten für Entlastung sorgen.“

Smarte Müllvermeidung

48 % der Handelsunternehmen belastet außerdem ein gestiegenes Müllaufkommen. „Verpackungsmüll zu verringern ist ein Muss“, sagt Rohleder. „Smarte Technologien können hier ebenfalls helfen und zum Beispiel vor dem Verpacken die passende Kartongröße identifizieren. Dadurch wird nicht nur Müll vermieden, sondern zugleich Platz im Lieferfahrzeug gespart.“