01.12.23 – Situation „massiv eingetrübt“

Wesco meldet Insolvenz an

Die M. Westermann & Co. GmbH (Wesco) hat am gestrigen Donnerstag beim zuständigen Amtsgericht in Arnsberg einen Antrag auf ein Eigenverwaltungsverfahren gestellt. Die Gründe sind vielfältig.

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Der erschwerte Absatz insbesondere im Segment der hochwertigen Müllsammler ist einer der Gründe, weshalb Wesco Insolvenz angemeldet hat. © Wesco

 

Wie verlautet, haben „verschiedene externe Entwicklungen die Situation des Unternehmens massiv eingetrübt“. So seien aufgrund des Ukraine-Kriegs sowohl die Beschaffungspreise für Material als auch die Energiekosten unerwartet stark gestiegen, was nicht vollumfänglich an die Kunden weitergegeben werden konnte. Im Absatzbereich erschwere darüber hinaus die allgemeine Kaufzurückhaltung das Geschäft insbesondere im Wesco-Spezialsegment für hochwertige Müllsammler. Bereits eingeleitete punktuelle Maßnahmen, wie die Optimierung des Lagermanagements sowie Anpassungen im Personalbereich, hätten bisher leider nicht ausgereicht, um die Probleme nachhaltig in den Griff zu bekommen.

Suche nach Käufer

Mit dem gerichtlichen Sanierungsverfahren ist beabsichtigt, die gegenwärtige Krisenlage zu bewältigen und sich für die Zukunft neu aufzustellen. Durch die jetzt vorliegende gerichtliche Anordnung kann die M. Westermann & Co. GmbH dabei die Instrumente der Insolvenzordnung nutzen, um den eingeschlagenen Restrukturierungskurs fortzuführen. Unterstützt wird die Geschäftsführung dabei ab sofort von Rechtsanwalt Prof. Dr. Dirk Andres aus der Kanzlei AndresPartner. „In den kommenden Wochen und Monaten werden wir Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten aufnehmen und auf dieser Grundlage die Sanierung von Weco vorantreiben“, erläutert der zum Generalbevollmächtigten berufene Restrukturierungsexperte die anstehenden Schritte. Andres sucht nun einen Käufer, der in das Unternehmen investiert und das Geschäft weiterentwickeln will.

Geschäftsbetrieb wird fortgeführt

In der Eigenverwaltung wird der Geschäftsbetrieb der Unternehmensgruppe „vollumfänglich fortgeführt“. Produktion, Termin- und Liefertreue seien auch weiterhin gewährleistet, heißt es in der Mitteilung von Wesco. Die Eigenverwaltung wurde auch für die affiliierte H. Dedores & Co. GmbH aus Schwarzenberg beantragt. Sie ist als Produktions- und Zuliefergesellschaft Teil der Unternehmensgruppe. Die Tochtergesellschaften in Spanien und den Niederlanden sind nicht vom Eigenverwaltungsverfahren betroffen. Die Löhne und Gehälter der rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Arnsberg und Schwarzenberg sind im vorläufigen Eigenverwaltungsverfahren über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert.