14.10.15 – ganz ohne Kunststoff
Ein Klassiker feiert Geburtstag
Wir sagen: Bon anniversaire, Opinel! Denn 1890 gegründet, blickt die Kultmarke aus den französischen Savoyen heute auf eine 125-jährige Tradition zurück.
Man schrieb das Jahr 1890 als der junge Schmied Joseph Opinel in der Werkstatt seines Vaters an einer Messer-Konstruktion mit genialer Simplizität tüftelte. Heraus kam ein Allzweck-Klappmesser aus Buche und Carbonstahl mit einem Metallring zur Arretierung – handlich, robust und günstig. Und genau das richtige für die Waldarbeiter und Bauern, die im Dorf Albiez-le-Vieux ansässig waren.
Schnell konnte das Opinel-Messer erste Erfolge verbuchen, sodass der Erfinder bald eine eigene Werkstatt gründete, wo er bereits 1897 Messer in zwölf verschiedenen Größen herstellte. Diese nummerierte er von No 01 bis No 12 durch – als Verkaufshit kristallisierte sich schnell das bis heute weltweit beliebte Opinel No 08 heraus. Das Logo der gekrönten Hand und die Marke „La Main Couronnee” meldete Opinel im Jahre 1909 an.
Küchentextilien zum Jubiläum
Heute, mehr als 100 Jahre später, steht das Logo noch immer für die kultige Klinge aus Frankreich. Und auch wenn das Unternehmen inzwischen knapp 100 Mitarbeiter zählt, sind einige Dinge seit der Gründung vor 125 Jahren gleich geblieben: Die tiefe Verwurzelung am Standort mit den aktuell zwei Werkstätten in Chambery (Savoyen) und Cognin (Region Rhone-Alpes) sowie die Führung des Unternehmens, die seit Beginn nie aus der Hand der Familie Opinel gegeben wurde. Heute wird es von Denis Opinel in vierter Generation geleitet.
Neben dem kultigen Opinel-Taschenmesser stellt das Unternehmen inzwischen eine breite Palette von Messersortimenten für den modernen Bedarf her. Diese umfasst neben Messern für den Outdoorbereich Modelle für Tisch und Küche oder auch für den Nachwuchs. Als Novum im Jubiläumsjahr stellt Opinel zudem erstmals eine Kollektion von Küchentextilien vor, die je zwei Geschirrtücher und Kochschürzen umfasst.
Unter den 100 schönsten Dingen der Welt
Die Herstellung der Messer und Zusatzaccessoires erfolgt mittlerweile zwar mithilfe neuzeitlicher Methoden, dennoch werde, wie das Unternehmen betont, die handwerkliche Tradition bewahrt. Und auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle: Der respektvolle Umgang mit Ressourcen, die Verwendung natürlicher Materialien sowie die Bemühung, wo möglich, Reste und Abfälle weiter zu verwerten bzw. zu recyceln, prägen die Arbeitsweise in den Werkstätten. Die Messer selber bestehen heute wie vor 125 Jahren aus einem Materialmix aus Holz und Stahl – ganz ohne Kunststoff.