02.02.22 – Messeverband Auma

Nachbesserung des Sonderfonds gefordert

Nach vielen Messeabsagen und -verschiebungen bereits zu Beginn des Jahres fordert der Messewirtschaftsverband Auma eine Anpassung der Hilfspakete.

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Die Lage für die Messewirtschaft ist auch zu Jahresbeginn nicht gerade sonnig: Viele Veranstaltungen mussten bereits wieder komplett abgesagt oder verschoben werden. ©walipix - stock.adobe.com © walipix - stock.adobe.com

 

Erneut startet die Messewirtschaft in Deutschland mit Absagen und Verschiebungen von Messen in das neue Jahr. Wenigstens 100 der 390 geplanten Messen sind bereits in spätere Monate oder das kommende Jahr verschoben oder gestrichen worden, berichtet der Verband der deutschen Messewirtschaft Auma. Hintergrund sind Messe-Verbote oder weiter verschärfte Pandemie-Bestimmungen.

 „Wir müssen wieder über das Möglichmachen reden. Corona-Verordnungen der Länder, die vier Wochen oder weniger Gültigkeit haben, sind keine Geschäftsgrundlage. Dieses Hin und Her der Politik kostet weitere fünf Milliarden Euro. Hilfspakete wären verzichtbar, wenn die Messewirtschaft im dritten Jahr dieser Pandemie nicht weiter daran gehindert würde, sicher machbare Messen veranstalten zu können“, verdeutlicht Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbandes.

 Mehr als 46 Milliarden Euro gesamtwirtschaftlicher Schaden verzeichnen die Messewirtschaft und die damit verbundenen Branchen laut Berechnungen des ifo-Instituts in den zurückliegenden beiden Corona-Jahren. Vor der Pandemie trug die Messewirtschaft jährlich mit rund 28 Milliarden Euro zum gesamtwirtschaftlichen Plus bei. Der Sonderfonds Messen erfasse laut Auma als Hilfspaket mittlerweile die wenigsten Absagen. Er stütze zwar Veranstalter, die Messen aufgrund eines behördlichen Verbots streichen müssen. Häufiger führten jedoch strenge Regelungen, wie starre Personenobergrenzen, dazu, dass Messen wirtschaftlich kaum mehr machbar sind oder Aussteller wegen Restriktionen nicht anreisen können. Holtmeier fordert eine zügige Nachbesserung des Sonderfonds. „Die unverschuldete Not der Veranstalter, Aussteller und ihrer Gewerke ist groß. Der Sonderfonds muss jede Form einer pandemiebedingten Absage oder Verschiebung unbürokratisch anerkennen. Vor allem brauchen ausstellende Unternehmen ein starkes Absicherungsprogramm.“

 Die Messewirtschaft zählt zu den in der Pandemie am härtesten betroffenen Branchen: Über 70 % der geplanten Messen wurden im vergangenen Jahr abgesagt, 2020 waren es 68 %. Waren es 2020 allein Minus 21,8 Milliarden Euro kamen im vergangenen Jahr noch einmal 24,4 Milliarden Euro Schaden hinzu. An der Messewirtschaft hängen 230.000 Jobs in Deutschland. 165.000 Arbeitsplätze sind mittlerweile gefährdet.

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