27.03.20 – Corona-Pandemie

Wie Händler jetzt kreativ werden

Wie gehen Händler unserer Branche damit um, dass sie ihre Läden schließen mussten? Sie werden kreativ und finden Lösungen! Wir präsentieren Beispiele.

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Die Händler unserer Branche mussten ihre Geschäfte schließen, viele werden kreativ und verkaufen z. B. über Social Media. © iconimage - stock.adobe.com

 

Homann Schenken Kochen Wohnen, Dülmen

Bernd Homann schickte uns u. a. Informationen zu einem Treue-Gutschein, den er an 1500 Kunden verschickt. Dabei springen für den Verbraucher 25 % Rendite heraus, denn wer beispielsweise einen Gutschein mit einem Einkaufswert von 50 Euro bestellt, muss nur 40 Euro bezahlen.

„Der Umsatz bei diesem Produkt lag in den letzten Jahren zwischen 15.000 und 18.000 Euro – es ist spannend, wie es in der Krise läuft. In der nächsten Wochen fangen wir an mit einer Video-Kampagne. Also liebe Händler, es geht noch was! Im Rahmen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes haben wir außerdem zwei unserer Mitarbeiter „verliehen“, dadurch fällt der Arbeitnehmer nicht in die Kurzarbeit.“

https://www.schenken-kochen-wohnen.de/en/home/

Fachgeschäft Bökenkamp, Bielefeld

„Wir geben Vollgas im Bereich telefonischer Kundendienst und Warenauslieferung. Telefonisch sind wir ganz normal zu erreichen und per Email oder Whatsapp kann man uns Wünsche und Bestellungen schicken. Wir arbeiten diese umgehend ab und stellen die Artikel bereit. Auch telefonische Beratung führen wir aktuell vermehrt durch. Auslieferung mit dem Auto führen wir täglich aus!

Für uns zählt die Devise: Aufgeben gibt’s nicht! Nach einem mentalen Break Down haben wir uns zusammengerafft und wollen „das Beste“ aus der aktuellen Situation machen! Telefonieren – mailen – ausliefern: es klappt! Wir werden stark frequentiert. Wir sind für unsere Kunden da und freuen uns, dass der Service so toll Anklang findet und fleißig geteilt wird.“

https://www.boekenkamp-bielefeld.de/

Licht + Design, Bamberg

„Unser Geschäft ist bisher nur auf den stationären Handel ausgerichtet. Wir liefern jedoch auch schon immer und bieten dies noch einmal verstärkt an. Dazu dienen uns Aushänge am Geschäft sowie die sozialen Netzwerke. Auch auf der lokalen Plattform https://liefert.jetzt haben wir uns eingetragen.

Man spürt jedoch, dass die Kunden derzeit vor allem mit der Organisation ihres Alltags beschäftigt sind und dass der Einkauf von Lebensmitteln und Dingen für den täglichen Gebrauch Vorrang haben.“

https://de-de.facebook.com/LichtDesign.Bamberg/

Instinct, Wittenberg

„Wir haben erstmal alle Lieferanten über die Aussetzung der Rechnungszahlungen kontaktiert und die Herbst-/Winter Vororderaufträge überarbeitet. Bei der Krankenkasse haben wir beantragt, den Beitrag zu minimieren und Steuerzahlungen stunden lassen. Außerdem machen wir tägliche Posts bei Instagram/Facebook von Artikeln, die auch verkauft und versendet werden können.“

https://www.instinct-wb.de/

Heimelich, Pinneberg

„Es geht mir wie vielen kleinen und großen Geschäften auch: Ich habe sehr große Angst um meine Existenz. Mein kleines Geschäft wird nächste Woche erst ein Jahr alt. Mein Kundenkreis ist noch nicht allzu groß. Dennoch möchte ich kämpfen, um dem Lädchen eine Chance zu geben. Ich biete meine Produkte nun per Versand an, in der Hoffnung, dass etwas rein kommt und ich mit meinen Kosten einigermaßen zurecht komme. Ein großes Dankeschön geht auch an meine Lieferanten, die selber meist kleine Manufakturen sind, denn wir halten zusammen. Gegenseitige Hilfe ist nun angesagt!“

https://www.innenstadt-pinneberg.de/heimelich_de_178.html

S-Kultur, Ansbach

„Neben WhatsApp Videocall, Lieferservice und Gutscheinverkauf nutzen wir die Zeit, um unseren Laden fit für die Zukunft zu machen. Alle Ideen und Kritiken müssen jetzt erlaubt sein. Wir werden nicht mehr so viele Chancen bekommen, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Wir überlegen was ein Kunde in fünf Jahren braucht, aber auch, was ein Kunde in fünf Jahren über die heutige S-Kuktur denken würde. So versuchen wir ein gutes, bezahlbares Konzept zu entwickeln. Unsere Idee aus 2016, das Schaufenster in Insta und Facebook zu verlagern, macht sich jetzt bezahlt. Bei den Kunden kommen unsere ,einfachen' Videos gut an.“

https://de-de.facebook.com/skultur.ansbach/

Buschwerk Store, Neustadt

„Schwierige Wege erfordern oft eine andere Gangart, Mut und Flexibilität - nicht nur vom Händler auch vom Kunden. Gerade kleine inhabergeführte Geschäfte können dank Social Media ihre aufgebaute persönliche Kundenbeziehung versuchen zu halten. Das schafft neuen Zusammenhalt und motiviert, durchzuhalten. Deshalb: Danke an alle, die den Weg mitgehen!“

https://www.buschwerk.store/

Henriette's Küchenladen, Dortmund

Ein Statement haben wir von Lena Hültenschmidt bekommen:

„Unsere Familie- besser gesagt meine Mutter Henriette Hültenschmidt - führt seit 1980 im Herzen Dortmunds ,Henriette‘s Küchenladen'.
Wir haben nun seit knapp einer Woche mit der Situation zu ,kämpfen' gehabt, dass unser Ladenlokal geschlossen werden musste. Das hieß für uns aber sofort umplanen, flexibel reagieren und ab sofort erstmal einen kostenfreien Lieferservice anzubieten und auf unsere Online-Gutscheine hinweisen. Seitdem läuft unser Unternehmen hauptsächlich über Website, Social Media Kanäle, Mail und WhatsApp.
Gestern nach Überlegung weiterer Schritte fanden wir die Idee eines Zusammenschlusses und Austausch unter Dortmunder Einzelhändlern und Selbstständigen, aber auch direkt mit den Kunden online auf Social Media Plattformen einen Versuch wert und haben #DOsupportyourlocal als Facebook-Gruppe und Instagramseite erstellt.“

https://www.henriettes-kuechenladen.de/

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