25.04.23 – Handelsverband Deutschland
„Stirbt der Handel, stirbt die Stadt“
Mit dieser Aussage kommentiert Alexander von Preen, Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), die Prognose, dass im Laufe des Jahres weitere 9000 Geschäfte in Deutschland werden schließen müssen.
Auch 2023 werden wieder viele Ladenbesitzer in Deutschland aufgeben. „Betroffen ist vor allem der kleinbetriebliche Nonfood-Fachhandel. Angesichts der Zahlen der letzten Jahre müssen in allen Innenstädten und bei der Politik alle Alarmglocken läuten. Denn ohne erfolgreichen Einzelhandel haben die Stadtzentren kaum Zukunftsperspektive“, erklärt Alexander von Preen.
Schon in den Jahren vor der Krise machten in Deutschland jährlich rund 5000 Geschäfte dicht. 2020 bis 2022 waren es rund 11.000 pro Jahr, wobei der HDE für 2022 ursprünglich sogar 16.000 Ladenschließungen prognostizierte. Dass es letztlich weniger waren, liegt laut dem Verband an Maßnahmen wie der Energie- und Gaspreisbremse. 2023, so der HDE, würden höhere Kosten bei den Unternehmen Druck auf Erlöse und Gewinne ausüben. Dazu kommen Kaufkraftverluste der Verbraucher durch die hohe Inflation. Voraussichtlich 9000 Einzelhändler werden demnach 2023 aufgeben. Ende des Jahres wären damit bundesweit 311.000 Geschäfte übrig.
Der HDE sieht den Einzelhandel als tragende Säule der Innenstädte und fordert nun eine Gründungsoffensive. „Unbürokratische und schnelle Genehmigungsprozesse für Umbauten und Umwidmungen müssen ganz oben auf die Prioritätenliste. Neuansiedlungen und Gründungen brauchen optimale Bedingungen: Beispielsweise sollte es flächendeckend Ansiedlungsmanager geben“, sagt Alexander von Preen. Um weitere Leerstände und eine Abwärtsspirale zu verhindern, müsse es im Interesse aller Akteure sein, die Lücken in den Stadtzentren so schnell wie möglich zu schließen.