30.05.18 – GfK-Studie
Stationärer Einzelhandel in Europa wächst
Die GfK erwartet 2018 ein nominales Umsatzwachstum für den stationären Handel in den EU-Staaten. Dabei entwickeln sich die einzelnen Länder unterschiedlich.
Die neue, kostenfreie Studie zum Einzelhandel Europa bietet Trendanalysen für 32 europäische Länder sowie eine Umsatzprognose für 2018.
Studienleiter und Einzelhandelsexperte Dr. Johannes Schamel zieht ein positives Fazit: „Im Jahr 2017 konnten alle europäischen Länder von einem Wirtschaftswachstum profitieren. Für 2018 rechnen wir damit, dass der stationäre Handel in Europa insgesamt einen Aufschwung erlebt, auch wenn sich in einigen Ländern Umsatzwachstum und Preissteigerungen die Waage halten werden.“
Umsatzprognose 2018
Aufgrund einer wachsenden Nachfrage konnte der stationäre Einzelhandel seine Marktanteilsverluste gegenüber dem Online-Handel kompensieren. Für 2018 rechnet die GfK mit einem nominalen Umsatzwachstum von 2,1 % in den 28 EU-Staaten – da dieser Wert nur leicht über der prognostizierten Inflationsrate liegt, geht man real aber nur von einem leicht wachsendem Einzelhandelsumsatz aus. Spitzenreiter bei den Zuwachsraten sind vor allem osteuropäische Staaten wie Bulgarien (+5,3 %), Ungarn (+6,0 %), Tschechien (+6,5 %) und Rumänien (+7,5 %). Grund dafür sind steigende Einkommen.
Weitere Ergebnisse der Studie
2017 betrug die Inflationsrate 1,7 %. Damit nähern sich die 28 EU-Staaten der von der EZB ausgerufenen Zielmarke von Plus 2 % für die Verbraucherpreisentwicklung. Im Jahr 2018 kann der Einzelhandel mit einer ähnlichen Entwicklung rechnen, die EU-weite Teuerungsrate dürfte bei 1,9 % liegen.
Im vergangenen Jahr standen jedem Bürger der 28 EU-Staaten im Schnitt 16.436 € an Kaufkraft zur Verfügung – das entspricht einem Zuwachs von 1,9 %. Nur in Großbritannien gab es mit einem Minus von 1,5 % einen Kaufkraftrückgang.
Auch ein Zuwachs der absoluten Verkaufsfläche war zu beobachten. Dabei bilden nur die Niederlande eine Ausnahme (-0,4 %). Hier ist jedoch die Pro-Kopf-Betrachtung zu beachten: In der Hälfte der Länder blieb die Verkaufsfläche pro Kopf konstant oder sank sogar leicht. Auch sind Unterschiede zwischen den Ländern auffällig – Einwohnern der Beneluxstaaten (1,48 – 1,62 m²) steht mehr als doppelt so viel Verkaufsfläche zur Verfügung wie z. B. den Einwohnern Rumäniens (0,72 m²).