26.04.21 – Consumer Goods Digital Day

Hilfe zur Selbsthilfe für den Handel

Lösungen aus der Praxis für die Zukunft der Konsumgüterbranche bot der Consumer Goods Digital Day der Messe Frankfurt. 3658 Teilnehmer nutzten das digitale Live-Event.

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Auf der Hauptbühne des Consumer Good Digital Day stand der fachliche Austausch im Zentrum der Diskussion. © Messe Frankfurt/Sutera

 

Der vielfach ausgezeichnete Keynote-Speaker und Digital-Business-Consultant Sanjay Sauldie eröffnete den Consumer Goods Digital Day mit einem Plädoyer zur aktiven Gestaltung der digitalen Transformation. „Wir müssen lokal gemeinsam handeln, vernetzt denken mit Händlern in der direkten Nachbarschaft. Ihr Nachbar ist Ihr Freund, nicht Ihr Feind“, war sein Appell an die Konsumgüterbranche. So müsse der Einzelhandel zum Gemeinschaftshandel werden. Dafür solle sich der stationäre Handel auf seine Stärken konzentrieren und zum Beispiel eine gemeinsame Online-Präsenz von Einkaufsstraßen einer Stadt mit einem zentralen Shop bilden.

Mehr digitale Services

Dass Corona das beste Lernfeld für die Digitalisierung bietet, machte auch Frank Rehme deutlich: „Jetzt ist die Zeit, sich um das Online-Geschäft zu kümmern.“ Diesem Tenor schließt sich Boris Hedde, Geschäftsführer vom Institut für Handelsforschung (IFH) Köln in seinem Vortrag zur Studie „Vitale Innenstädte in Zeiten der Pandemie“ an: „Auch mit Abstand ist der Einkaufsbummel immer noch das Hauptmotiv für den Besuch der Innenstädte. Je attraktiver der Erlebniswert, desto besser werden Städte bewertet. Ein großer Vorteil, der jetzt um digitale Services ergänzt werden muss.“

Dass der stationäre Handel trotz Online-Boom nach wie vor noch über wichtige Alleinstellungsmerkmale verfügt, arbeitete Marilyn Repp in ihrem Vortrag heraus. Die Projektleiterin des Kompetenzzentrum Handel betont: „Der stationäre Handel wird immer mehr zum Erlebnisschaffer und hat dadurch entscheidende Vorteile gegenüber Online-Shops: die persönliche Beratung, die sofortige Verfügbarkeit der Ware und das Erlebnispotenzial. Denn digitale Erlebnisse kommen nicht an analoge Erlebnisse heran.“

Trends und sich verändernden Kundenbedürfnisse

Das Stilbüro bora.herke.palmisano präsentierte mit den Ambiente, Christmasworld und Paperworld Trends 2021 die kommenden Farben und Materialien, die den Nerv der Zeit treffen: „Die neue Art zu Arbeiten und das ‚neue Zuhause’ haben großen Einfluss auch auf die Trends. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt hierbei auf Nachhaltigkeit. DIY, Reparieren und Second Hand kommt auf jeden Fall in der neuen Saison“, so die Trendexpertin Claudia Herke. Am Megathema Nachhaltigkeit geht nichts vorbei. Wertvolle Praxisbeispiele gab den Teilnehmern Silvia Talmon von The Retail Academy. Daneben forderte vor allem die letzte Paneldiskussion des Tages die konsequente Ausrichtung auf die sich rasant verändernden Werte der Konsumenten.

Dauerhafte Ergänzung zu Messen

Interessierte haben weiterhin die Möglichkeit, ausgewählte aufgezeichnete Inhalte und zusätzliches Material einzelner Redner im Nachgang auf der Wissensplattform für die Konsumgüterbranche der Messe Frankfurt – Conzoom Solutions – anzusehen. Darüber hinaus steht dem Handel die digitale B2B-Orderplattform Nextrade 365 Tage im Jahr zur Verfügung. Die vier Konsumgüterfachmessen Christmasworld, Paperworld und Creativeworld sowie Ambiente werden 2022 wieder wie gewohnt stattfinden und auch zukünftig durch digitale Plattformen erweitert. Am Konzept einer digitalen Messeergänzung wird somit auch in den kommenden Jahren festgehalten.