23.10.24 – Cadeaux Leipzig

„HändlerTalk“: Erfolgreich im Einzelhandel

Kunden begeistern, verkaufsoffene Sonntage nutzen und das Potenzial von Pop-up-Stores ausschöpfen: Beim „HändlerTalk“ der Cadeaux Leipzig am 8. September 2024 teilten Händler aus Mitteldeutschland ihre Strategien für mehr Umsatz und Sichtbarkeit.

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Beim „HändlerTalk“ der Cadeaux Leipzig tauschten sich Einzelhändler über ihre Strategien für mehr Umsatz aus. © Tom Schulze

 

Weil sie Einzelhändlern eine einzigartige Chance bieten, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und den Umsatz anzukurbeln, nennt Holger Günthel, Inhaber von ArtVillaAdorno, verkaufsoffene Sonntage „die Königsdisziplin der Öffnungszeiten“. Dieser besondere Verkaufstag, für den Genehmigungen oftmals bis zu einem halben Jahr in Anspruch nehmen, erfordere zwar erhebliche Vorbereitungen und ist nur im Rahmen einer Veranstaltung möglich. Diese Mühe lohne sich allerdings, da der Erfolg messbar sei und die Industrie- und Handelskammer (IHK) unterstützt.

Über Pop-up-Stores und Kooperationen sprach Judtih Herschel-Hille, Unternehmerin aus Leipzigs Mädler-Passage. Beide bieten Einzelhändlern neue Möglichkeiten, sich in Innenstädten zu positionieren, ohne die langfristigen Kosten eines festen Standorts. „Diese [Verkaufsflächen] werden oft unterschätzt, bieten aber eine hervorragende Chance für kleine und mittelständische Händler, ihre Produkte zu präsentieren“, sagte Judith Herschel-Hille. Auch Katharina Staniok von Eisenhauer-Bürokultur sieht in Pop-up-Stores eine Lösung für die Herausforderungen, die kleine Händler in hochpreisigen Innenstadtlagen haben: „Die Mieten sind zu hoch für kleine Unternehmer. Doch mit Pop-up-Stores können wir trotzdem sichtbar sein und neue Kunden ansprechen.“

Persönlicher Service zahlt sich aus

Simone Sauder, Geschäftsführerin von Schreibwaren Zwenkau, betonte, dass Kunden im lokalen Einzelhandel klare Erwartungen haben. Sie schätzen den persönlichen Service und die individuelle Beratung. Das sei der Vorteil gegenüber großen Ketten. Sie appelliert: „Als Händler sollten wir unsere Durchsetzungsfähigkeit unter Beweis stellen und sehen, was wir gemeinsam erreichen können.“

Judith Herschel-Hille ergänzte, dass Sympathie im Verkauf von Lifestyle-Produkten, Schmuck oder Genussartikeln eine entscheidende Rolle spiele: „Den Kunden zu ‚lesen‘ und zu ‚verführen‘, erfordert Fingerspitzengefühl und Erfahrung.“ Sie betonte, dass der persönliche Kontakt zum Kunden nicht nur den Verkauf fördere, sondern auch die langfristige Bindung stärke.

Eigeninitiative und Verbandsarbeit als Erfolgstreiber

Kristin Lange, Inhaberin von Zauberbrise, ermutigte andere Einzelhändler, Eigeninitiative zu zeigen und Netzwerke aufzubauen. „Innerhalb eines Jahres nach der Eröffnung meines ersten Ladens konnte ich mir durch mein Engagement ein solides Netzwerk aufbauen“, berichtete sie. Für sie ist klar: Wer in der Branche sichtbar sein will, muss aktiv werden und sich mit anderen Händlern vernetzen.

Auch Celine Lubojanski sieht in der Zusammenarbeit mit Verbänden einen klaren Vorteil. Ihr Unternehmen kombiniert eine eigene Rösterei und ein Café mit erzgebirgischer Holzkunst. Als Mitglied im „Fachhandelsring Erzgebirgische Volkskunst“ profitiert sie von Marketingunterstützung und dem Schutz ihrer Produkte. „Gemeinsam sind wir stärker und können mehr erreichen“, sagt sie.

Social Media: Kostengünstig und effektiv werben

Zum Abschluss des „HändlerTalks“ resümiert Holger Günthel: „Dank Social Media muss Werbung heute nicht mehr teuer sein, doch gute Kommunikation ist das A und O.“ Auch kleinere Händler hätten so auf den verschiedenen Plattformen die Möglichkeit, ihre Produkte zu bewerben. Eine durchdachte und gut geplante Präsenz in sozialen Medien könne Wunder wirken und die Reichweite erheblich vergrößern.

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