20.10.20 – Messe
Frankfurter Buchmesse setzt virtuelles Zeichen
Am Sonntag endete nach fünf Tagen die 72. Frankfurter Buchmesse – Special Edition, die aufgrund der Corona-Pandemie Menschen und Bücher dieses Mal nur auf digitalem Wege zusammenbringen konnte.
Schriftsteller, Agenten, Verleger und Aktivisten haben die digitalen Formate mitgestaltet und daran teilgenommen. In einem Jahr, in dem weltweit Buchmessen abgesagt, Literaturfestivals und Veranstaltungen gestrichen wurden und Autoren und Künstler dadurch auf einen signifikanten Teil ihrer Einkünfte verzichten mussten, hat die Frankfurter Buchmesse mit der digitalen Ausgabe ein Zeichen gesetzt. Juergen Boos, der Direktor der Frankfurter Buchmesse, kommentierte: „In diesem Jahr ist es uns gelungen, neben dem Fachangebot für die internationale Buchbranche und einem Fest für das Lesen, die Frankfurter Buchmesse auch als politische Plattform ins Netz zu transferieren, um den dringend benötigten Diskurs dort stattfinden zu lassen. Unsere Strategie, mit starken Medienpartnern zu kooperieren und mit unserem Angebot dort präsent zu sein, wo sich unsere Zielgruppen aufhalten – sei es auf unseren eigenen Plattformen oder in den sozialen Medien – ist aufgegangen: Wir haben allein auf buchmesse.de über 200.000 User*innen weltweit erreicht, das Bookfest digital konnte allein auf Facebook 1,5 Millionen Zuschauer*innen gewinnen. Aber, uns allen ist klar: Die persönliche Begegnung ist durch nichts zu ersetzen. Wir haben viel für die kommenden Buchmessen gelernt, im physischen wie im digitalen Raum.“
Frankfurt Conference und Fachprogramm
Mehr als 70 Stunden umfasste das digitale Konferenz- und Fachprogramm der diesjährigen Frankfurter Buchmesse mit Sprechern und Teilnehmern aus der ganzen Welt. Unter dem Motto „Signals of Hope: New Perspectives for a Stronger Future" diskutierten Experten und Publishing Professionals bei der ersten digitalen Konferenzreihe der Buchmesse – Frankfurt Conference. Die Veranstaltungen wurden per Livestream übertragen und das internationale Fachpublikum nutzte die Möglichkeit, bei den Live-Veranstaltungen Fragen an die Sprecher zu richten.
Neben den Herausforderungen für die Buchbranche im Covid-19-Jahr, den Entwicklungen im internationalen Rechtehandel und in Buch- und Audiomärkten weltweit, standen u. a. die Themen Diversität und Vielfalt in der Verlagsbranche sowie Nachhaltigkeit und Publikationsfreiheit im Fokus beim internationalen Fachprogramm der diesjährigen Buchmesse.