08.06.15 – Playmobil
Horst Brandstätter verstorben
Playmobil-Chef Horst Brandstätter ist am 3. Juni verstorben. Als „Vater” der bekannten Spielfiguren erzielte er bedeutende wirtschaftliche Erfolge.
Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb der Playmobil-Gründer im Alter von 81 Jahren. Er war der Alleininhaber der geobra Brandstätter Stiftung & Co. KG in Zirndorf, die den Spielzeugklassiker Playmobil herstellt. 1952 trat Horst Brandstätter in das Unternehmen ein und absolvierte eine Ausbildung als Formenbauer. Seine visionären Ideen sowie sein Mut zu Reformen bescherten dem Unternehmen Brandstätter bald bedeutende wirtschaftliche Erfolge: 1958 entwickelte sich die Produktion von Hula-Hoop-Reifen zu einem europaweiten Verkaufsschlager.
Mitten in der Ölkrise Anfang der 1970er Jahre stellte Brandstätter erneut sein unternehmerisches Können unter Beweis. Er beauftragte seinen Mustermacher Hans Beck damit, ein völlig neues Systemspielzeug zu entwickeln, das sich immer weiter ergänzen lässt. Die Vorgabe: maximaler Spielwert bei möglichst geringem Kunststoffverbrauch. Das Ergebnis: 7,5 cm große Spielfiguren, die unter dem Namen Playmobil auf der Spielwarenmesse 1974 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
Auch im Ruhestand aktiv
Dass er nie müde wurde, neue Visionen Wirklichkeit werden zu lassen, belegt auch die Marke Lechuza, die Brandstätter im Jahr 2000 als zweites Standbein erfolgreich aufgebaut hat. Inzwischen entwickelt und produziert geobra Brandstätter nicht nur edle Kunststoff-Pflanzgefäße mit Erdbewässerungssystem unter diesem Namen, sondern auch hochwertige Garten-Möbel „Made in Germany“.
Bis zum Schluss beschäftigte er sich mit der Frage, wie es mit seinem Lebenswerk und für die mehr als 4000 Mitarbeiter weltweit nach ihm weitergehen soll: „Ich habe meine Firma in eine Stiftung eingebracht, die mir als Eigentümerin nachfolgen wird. Mit der gemeinnützigen Stiftung fördern wir Kinder. Gleichzeitig wird das Unternehmen im Rahmen einer Unternehmensstiftung gesichert und nach meinen Vorstellungen weitergeführt.“
Horst Brandstätter hinterlässt zwei Söhne, die nicht an der Firma beteiligt sind. Wann die Beisetzung stattfindet, ist noch nicht bekannt.