23.12.19 – Rückzug von Migros

Besitzerwechsel bei Depot

Nach zehn Jahren zieht sich der Schweizer Handelsgroßkonzern Migros aus dem Unternehmen zurück. Jetzt übernimmt wieder die Depot-Gründerfamilie Gries.

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Die Dekorationskette Depot geht zurück in die Hände der Gründerfamilie Gries. © Gries Deco Company

 

Wie dpa meldet, verkauft Migros seine 90 %ige Beteiligung an dem Wohnaccessoire-Anbieter an den bisherigen Minderheitsgesellschafter und Gründerenkel Christian Gries. Um die Zukunftsperspektiven des Unternehmens zu verbessern, verzichte Migros dabei auf die Rückforderung von Darlehen in Höhe von rund 400 Mio. Franken (364 Mio. Euro).

Die Schweizer waren 2009 bei der von der Familie Gries gegründeten Deko-Kette eingestiegen. Seit 2012 besaßen sie die Mehrheit am Unternehmen. In dieser Zeit expandierte Depot, die Zahl der Filialen stieg auf 500, der Umsatz von 83 auf über 480 Mio. Euro. Allerdings entsprach die Ergebnisentwicklung nicht dem Umsatzwachstum. Im Gegenteil: Nach den jüngsten Veröffentlichungen im Bundesanzeiger schrieb die Depot-Muttergesellschaft Gries Deco Company in den Jahren 2016 und 2017 tiefrote Zahlen.

Bereits im Sommer hatte Migros angekündigt, sich von dem Deko-Anbieter trennen zu wollen, da die Synergien mit dem eigenen Kerngeschäft in der Schweiz zu gering seien. Depot betreibt neben 402 Filialen in Deutschland auch 60 Geschäfte in Österreich und 38 in der Schweiz. Der Verkauf mitten im wichtigen Weihnachtsgeschäft soll „keine unmittelbaren Auswirkungen” für Kunden und Mitarbeiter haben, wie die Beteiligten betonten. Allerdings kündigte Christian Gries an, das Geschäft im kommenden Jahr neu ausrichten zu wollen. Depot müsse „noch schneller und effizienter werden als bisher, um wettbewerbsfähig zu bleiben”, erklärte er. Neben dem Online-Geschäft, wo Depot hohes Wachstum verzeichne, werde dabei künftig auch wieder den Filialen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.