17.02.15

Ikea City-Store darf länger öffnen

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Einkaufen zu fahren, kann für Kunden zwar länger dauern, dafür entfällt aber die Suche nach einem freien Parkplatz. Der Ikea City-Store in Hamburg Altona hat dieses Konzept erfolgreich beworben und darf nun eine Stunde länger öffnen.

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Da viele Kunden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu Ikea in Hamburg Altona kommen, werden vermehrt Kleinteile und Accessoires gekauft. Das soll sich künftig ändern.

 

Seit 30. Juni 2014 hat das schwedische Möbelhaus seine erste innerstädtische Filiale in Deutschland geöffnet. In Hamburg Altona entstand ein siebenstöckiges Gebäude mit rund 18000 m² Fläche. Direkt daran grenzt das weitläufige Parkhaus, das auf vier Ebenen für über 700 Autos Parkplätze bereithält – ein riesiger Bau, der im Bezirk nicht nur Fürsprecher gefunden hat.

Das Bonner Unternehmen Wohnbau z.B. befürchtete abendlichen Verkehrslärm sowie überschüssige Emissionen und wollte sein benachbartes Mietshaus vor den Ikea-Einkäufern schützen. Im Eilverfahren hatte Wohnbau die gerichtliche Auflage erreicht, dass Ikea nur bis 19.30 Uhr geöffnet haben durfte – „als einziger Einzelhändler in der Straße“, wie Ikea-Pressereferentin Simone Settergren gegenüber stil& markt äußerte. Ikea akzeptierte jedoch diesen Beschluss nicht und legte Beschwerde ein, der Ende November vom Hamburger Verwaltungsgericht stattgegeben wurde. Ein wesentliches Argument seitens Ikea: Rund 90 % der Kunden kommen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Einkaufen ins Möbelhaus, der Verkehr mit den entsprechenden Lärm- und Emissionswerten fällt deutlich geringer aus.

Auflage auf Zeit

Im Gegenzug hat das schwedische Unternehmen die Auflage bekommen, ein Mal pro Monat die Zahlen der ein- und ausfahrenden Fahrzeuge im Parkhaus mittels einer Zählanlage dem Gericht vorzulegen. Sollte der Verkehr wider Erwarten ansteigen, wäre das ein Grund für das Verwaltungsgericht, die Öffnungszeiten zu verkürzen. „Unsere vier Parkdecks mit 730 Parkplätzen sind im Durchschnitt mit höchstens 200 Autos belegt“, sagte Settergren gegenüber der Hamburger Morgenpost. Hintergrund ist eine Werbekampagne, die vor und während der Eröffnungswochen geschaltet wurde und u.a. auf den zuverlässigen Lieferservice hinwies. Auch Transportfahrräder, Bollerwagen und Kurierdienste stehen den Kunden zur Verfügung. Auffällig dabei: Man kommt wegen der Accessoires nach Altona, nicht wegen der Möbel. Deshalb liegt der Pro-Kopf-Umsatz auch unter den durchschnittlichen 80 Euro. Das schwedische Unternehmenänderte nun seine Strategie und weist seitdem explizit auf das komplette Ikea-Sortiment in Hamburg Altona hin.

Eines der bestbesuchten Häuser

Dennoch zeigt sich das Unternehmen mit der Eröffnung zufrieden: „Das Einrichtungshaus gehört zu unseren bestbesuchten Häusern und hatte beispielsweise in den ersten zwei Wochen nach Eröffnung im Schnitt 15000 bis 20000 Besucher“, kommentiert die Pressereferentin das erste halbe Jahr. Auf Anfrage sind laut Unternehmen aber aktuell keine weiteren Eröffnungen von City-Filialen in Deutschland geplant – trotz der guten Quote von 7000 bis 15000 Kunden pro Tag.

www.ikea.de