11.02.20 – GPK-Branche

Küche bleibt Wachstumstreiber

Von einer „positiven Grundstimmung der GPK-Hausratbranche“ berichtete der GPK Handelsverband Koch- und Tischkultur anlässlich der Ambiente 2020. Die Schere in den Teilmarktentwicklungen geht allerdings weit auseinander.

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Aktuelle Branchendaten stellte der GPK Handelsverband Koch- und Tischkultur anlässlich der Ambiente 2020 vor (v. li.): Thomas Grothkopp, Michael Berz, Christian Haeser, Christina van Dorp und Oliver Hagemann. © stil & markt

 

Mit 6,19 Mrd. Euro Bruttoumsatz hält sich der Gesamtmarkt GPK/Hausrat auch 2019 auf hohem Niveau. Der Gesamtmarkt der Elektro-Kleingeräte, von dem jedoch nur ein Teil der Küchen- und Haushaltsbranche zugerechnet wird, erfährt mit einem Umsatzplus von 7,6 % und einem Marktvolumen von über 5 Mrd. Euro das stärkste Wachstum innerhalb der Ambiente-Märkte. Die Schere zwischen den einzelnen Teilmarktentwicklungen im GPK-Segment geht allerdings stark auseinander: Das Wachstum erstreckt sich von -23,3 % im Tonwaren- bis hin zu +28 % im Schneidwarensegment.

Am besten schnitt in der Marktbeobachtung des IFH Köln der Bereich „Cucina“ mit einem Umsatzplus von 7,2 % und einem Marktvolumen von 2,82 Mird. Euro ab und ist somit „das“ Wachstumsfeld. Hierzu zählen Küchenausstattung, Koch-, Brat- und Backgeschirr. „Tavola“ – Tafelgeschirr, Besteck und Gläser – folgt mit einem moderaten Wachstum von 0,5 %, was einem Volumen von 1,51 Mrd. Euro entspricht. Lediglich die Nachfrage im Bereich „Domus“ fiel 2019 mit -8,1 % schwächer aus. Hierzu zählen Wohnaccessoires, Dekoration und Geschenkartikel. Das Marktvolumen der Elektro-Kleingeräte hat nach zwei schwächeren Jahren in Folge mit einer starken Wachstumsrate von 7,6 % im vergangenen Jahr aufgeholt. Outdoor-Sortimenten bescherte der zweite heiße Sommer in Folge ein Umsatzplus von 2,2 % bei einem Marktvolumen von 2,19 Mrd. Euro und beflügelte auch diesbezügliche Umsätze der Fachgeschäfte. Das Weihnachtsgeschäft verlief dem GPK-Verband zufolge uneinheitlich, vielfach enttäuschend.

Vertriebsformen überlagern sich

Die positive Grundstimmung der GPK-/Hausratbranche korrespondiert mit der Umsatzentwicklung der Fachgeschäfte. Hier konnte im Zeitraum Januar bis Oktober 2019 ein Zuwachs von über 1,6 % verzeichnet werden. Das beratungs- und personalintensive Sujet der Fachgeschäfte bedingt ein höheres Preisniveau, das in der günstigen Konsumstimmung durchaus wertgeschätzt wird. Das Handelsformat der Fachgeschäfte steht für 35 % des Branchenumsatzes, der Möbelhandel für 14 %, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte für 11 %, Lebensmittelhandel und Discounter für 9 %. Den Umsatzanteil von Internet-Pure-Playern wird mit 13 % angegeben. Immerhin noch 9 % machen die Kauf- und Warenhäuser aus.

Standortfrage essenziell

Die größte Herausforderung des Fachhandels sieht der GPK Handelsverband Koch- und Tischkultur in den Innenstädten. Doch auch die Sortiments- und Kompetenzerweiterung und der „digitale Nachholbedarf“ beschäftigen den Fachhandel. Handelsverbands-Geschäftsführer Thomas Grothkopp: „Der Fachhandel muss über den eigenen Tellerrand hinausschauen und das klassische GPK-Sortiment aufbrechen, um dem Stammkunden komplementäre Themenwelten aufzuzeigen. Hochwertige Lederwaren, Schmuck, Textilien, Schreibgeräte und nützliche Designprodukte für das (Home-)Office bieten sich sehr gut an und lassen sich im Geschäft hervorragend bespielen.“

Ausblick auf 2020

Der Handelsverband Deutschland erwartet eine Steigerung des Einzelhandelsumsatzes von 2,5 % im Vergleich zum Vorjahr auf rund 557 Mrd. Euro. Der GPK Handelsverband Koch- und Tischkultur rechnet daher damit, dass auch der Handel mit GPK und Hausrat einen positiven Verlauf nimmt.